Hattingen. .
Einen „Durchbruch in der Medizintechnik“ melden die Kardiologen der Klinik Blankenstein. Erstmals wurde ein Herzschrittmacher implantiert, mit dem MRT-Untersuchungen kein mehr Problem sind.
Ein Ärzteteam unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Dr. Reinhard Jochheim hat erstmals ein neues, MRT-taugliches Herzschrittmachersystem implantiert, das jeder medizinischen Strahlung Stand hält. Der Eingriff bei einer 65-jährigen Patientin aus Hattingen verlief ohne jede Komplikation. „Der Schrittmacher hat alle wichtigen Tests mit Bravour überstanden“, so der behandelnde Kardiologe.
Bislang konnten bei Patienten mit herkömmlichen Herzschrittmachern (oder implantierbaren Defibrillatoren, kurz ICD) aus Sicherheitsgründen keine MRT-Untersuchungen durchgeführt werden. Grund: Die bei einer MRT-Untersuchung eingesetzten Kräfte beeinträchtigen die bislang verwendeten Schrittmacher und konnten die Patienten gefährden. Die MRT-Untersuchung ist jedoch bei vielen Therapien ein wichtiges Diagnose-Element und wird bei vielen weit verbreiteten Erkrankungen und Verletzungen in den Bereichen Onkologie, Neurologie und Orthopädie verwendet. Für europaweit gut zwei Millionen Schrittmacher-Patienten gibt es jetzt Hoffnung, MRT-Bilder nutzen zu können. „Wir sind sehr froh, dass es nun ausgereifte Herzschrittmachersysteme gibt, die einerseits dem Patienten sicher helfen, andererseits aber die uneingeschränkte Möglichkeit zur MRT-Untersuchung bieten. Bei den neuen Schrittmachersystemen wurden der elektronische Schaltkreis und die Materialen für die Elektroden optimiert, so dass die Magnetwirkung keine Schäden hervorrufen kann. Das ist ein großer Fortschritt für uns Therapeuten. Den größten Nutzen haben unsere Patienten, weil diese auch in Zukunft die besten Diagnosemöglichkeiten erhalten“, freut sich Dr. Reinhard Jochheim.
Unter seiner Leitung werden in der Klinik Blankenstein jährlich 100 Schrittmacher in Kooperation mit der Klinik für Viszeralchirurgie (Prof. Waldemar Uhl) implantiert.