Hattingen.

Die Dirt-Bike-Anlage im Henrichspark ist offiziell eröffnet. Nur die Nässe verhindert spektakuläre Einlagen zum Auftakt .

Auf den ersten Blick sieht das Gelände im Henrichspark aus, wie eine Baugrube. Nur die Anordnung von vielen kleinen und größeren Erdhügeln und die Radspuren auf dem städtischen Grundstück im Henrichspark zwischen der der Straße am Walzwerk und der Ruhrtalbahn machen den Betrachter stutzig. Dirt-Biker nennen sich die Radfahrer auf der Anlage, die an ihrer offiziellen Eröffnung leider ungenutzt bleiben muss.

„Wegen der Nässe des Lehmbodens sind Sprünge heute zu gefährlich“, erklärt Olaf Jacksteit vom Jugendamt dem enttäuschten Publikum. Auf Sprünge mit 360 Grad Drehungen oder auf einen Rückwärtssalto, auch Backflip genannt, müssen Zuschauer und Fahrer deshalb verzichten. Nur ein paar Kinder rennen die matschigen Rampen rauf und runter.

„Sicherheit geht vor“, da sind sich Fritz Scheffer, Martin Ebel und Matthias Kummert einig. Auf die offizielle Eröffnung mussten die Biker auch nicht warten, springen sie doch schon den ganzen Sommer über die bis zu vier Meter hohen Hügel. Zusammen mit neun anderen Jugendlichen hätten sie etwa drei bis vier Monate bis zur Fertigstellung der Anlage im Frühsommer gebraucht, erzählen sie.

Richtig fertig werde die Anlage aber nie, sagt Ebel. Durch die Nutzung veränderten sich die Sprünge ständig. Grundsätzlich sei die Anlage vom Anfänger bis zum Profi durch verschiedene Schwierigkeitsgrade geeignet, erklärt Kummert. Seit 2005 gebe es die Idee einer Dirt-Bike-Strecke. Den letzten Anstoß dazu habe das Jugendparlament im Jahr 2007 gegeben. Allerdings sei es nicht einfach gewesen, eine passende Stelle dafür zu finden, ehe im September letzten Jahres mit ersten Aushubarbeiten begonnen werden konnte, schildert Jacksteit die Entstehung der Anlage.

10 000 Euro aus dem Sparkassenüberschuss seien für deren Verwirklichung nötig gewesen. Eine Umzäunung sei anders als beim Skaterpark an der Ruhr übrigens kein Thema, freuen sich die Jugendlichen. „Hier wohnt keiner, der sich über Lärm beschweren könnte“, stellt Fritz Scheffer zufrieden fest. Nur an die anderen Nutzer haben die Gestalter noch die Bitte, nicht einfach mit Hacke und Schaufel in Eigenregie die Sprünge schwerer zu machen. Dirt-Bike-Anfänger sollen nämlich weiterhin an kleineren Hügeln zu üben können.