„Natürlich war das ein Schlag ins Kontor“ sagt Axel Schuldes, Leiter des Kulturbüros, zur Schließung des Central-Kinos an der Bahnhofstraße. Damit fällt auch das Kommunale Kino am Dienstagabend nach fast 24 Jahren flach.
Es startete am 6. Mai 1986 mit Klaus Schlegel. Auch Kinogängern, die einen anspruchsvollen Film abseits der Klassenschlager, die Säle über Wochen füllen, sehen wollten, sollte ein Angebot gemacht werden. Schuldes erinnert sich deshalb noch so genau an den Termin, weil er damals auch gerade anfing bei der Stadt. Nächstes Jahr hätte die cineastische Verbindung Silberhochzeit gefeiert. Überraschend kam das Ende nicht fürs Kulturbüro. Doch hätte Schuldes eher mit einem Aus zum Jahresende gerechnet.
Statistisch genau ausgewertet hat er die Besucherzahlen nicht. Doch wären schätzungsweise 80 Erwachsene im Schnitt am Dienstag bei der Stadt im Kino gewesen. An guten Tagen schauten 200 Leute gebannt auf die Leinwand, an weniger guten waren es 35.
Nach zehn turbulenten Jahren mit Pächterwechseln segelte das Kommunale Kino in ruhigerem Fahrwasser, seit es sich mit Helga Erdmann im Central zusammengetan hatte. Eine Kooperation, die Schuldes schätzte. Hauptleidtragende sei Erdmann. Trotzdem bedauert er auch das Aus für den Kinotreff. Auch länger verbandelte Paare lassen sich scheiden, machen allein weiter. In der Kino-Ehe geht das nicht. „Wir bekämen gar keine Filme von den Verleihern“, so Schuldes. Heute gibt es also auch keine „Männer, die auf Ziegen starren“.