Mit Angelina Jolie fällt der letzte Vorhang für die Kinotradition in dieser Stadt. Ihr Thriller „Salt“ ist – zusammen mit dem italienischen Beziehungsstreifen „Männer al dente“ – das Letzte, was im Central an der Bahnhofstraße zu sehen sein wird.

Nach den 20-Uhr-Vorstellungen am Sonntagabend ist Schluss mit dem Kino-Standort Hattingen.Der Niedergang kam schleichend, das Ende plötzlich. Im August noch hatte Kinobesitzer Christian Groteheide zwar eingeräumt, dass man sich um die Existenz des Hauses Sorgen mache, einen Aufwärtstrend aber für möglich gehalten. Am Donnerstag zog der Inhaber der G&K Filmtheater und Kulturbetriebe mit Sitz in Gütersloh dann die Reißleine. In einem Gespräch mit seiner Hattinger Statthalterin Helga Erdmann legte der Betreiber des Central fest: Es geht nicht mehr, am Sonntag ist die endgültig letzte Vorstellung.

Gerade mal 40 bis 60 Besucher täglich wollten sich zuletzt an der Bahnhofstraße Angst und Schrecken einjagen oder in zauberhafte Welten entführen lassen. Zu wenig für das Drei-Säle-Haus mit insgesamt gut 400 Plätzen.

Vor allem die Fixkosten drückten gewaltig: 2500 Euro Monatspacht, dazu jeweils 1000 Euro für Heizung und Strom. Auf der anderen Seite: kaum noch Besucherströme. Dazu: Fußball-WM, Hitzewelle, Internetkonkurrenz, Sommerferien.

Helga Erdmann (70) ist traurig, aber gefasst. Ihr Sohn Martin (29), der Filmvorführer, jetzt arbeitslos.