Hattingen. .
Die Verwaltung plant die Streichung von 35 der 109 Container-Standorte für Altpapier und -glas. Das geht aus einer Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Verkehr- und Feuerschutz am 21. September hervor.
Der Hintergrund: Die Stadt ist dazu verpflichtet, die Stellen von Abfall zu reinigen und sauber zu halten. „Die Entschädigungsvergütung dafür wird nach der Umstellung niedriger ausfallen“, sagt Stadtsprecher Steffen Heritsch. Die zahlt die Duales System Deutschland GmbH (DSD) in Form einer Pauschale pro Einwohner, die sich aus jeweils einem Anteil für Reinigungsaufwand und Abfallberatung zusammen setzt. Ersterer wurde zum 1. Januar 2010 von 1,53 Euro auf 1,40 Euro gesenkt. So fließen statt bisher 85 000 nur noch rund 78 000 Euro ins Stadtsäckel. Die Kosten für eine Arbeitskraft inklusive Fahrzeugaufwand und Abfallentsorgung bei 109 Standorten belaufen sich aber auf gut 95 000 Euro pro Jahr, das ergab für vergangenes Jahr einen Fehlbetrag von 10 000 Euro. Würden alle bisherigen Standorte der Container beibehalten, rechnet die Verwaltung vor, ergäben sich bis 2012 jährlich Fehlbeträge von 17 000 Euro. Zudem, sagt Steffen Heritsch, werde das Volumen des Altpapiers in den Containern weniger: „Es sind nur noch etwa 50 Prozent.“ Der Rest werde in den Blauen Tonnen gesammelt, die seit 2008 jeder Grundstückseigentümer bestellen kann. Auf eine Reduzierung der Container-Plätze sei bei der Einführung der Blauen Tonne hingewiesen worden, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Damals, 2008, hatte es heftige Auseinandersetzungen gegeben, weil zum 1. Januar 2009 die Müllgebühren um 10 Cent pro Liter auf 1,76 Euro angehoben wurden, in einer Broschüre der Stadt aber davon gesprochen wurde, die Tonnen seien ohne zusätzliche Kosten zu haben.
Parallel zur Reduzierung der Container-Standorte sollen die verbleibenden Stellen nur noch 14-tägig statt wie bisher einmal in der Woche gesäubert werden. Nach drei Monaten Probephase könne man entscheiden, ob das eine dauerhafte Lösung ist.
Das Hauptargument für die Abschaffung der Container sind die Kosten. Ein weiteres ist, dass die Stationen mit vielen Containern in den Außenbereichen oft durch „durchfahrende Bürger aus anderen Städten“ genutzt würden, um ihre anderen Abfälle zu beseitigen. Diese Plätze sollen vor allem weichen, denn zu Fuß seien sie oft nicht so gut zu erreichen wie die in der Innenstadt.
Da zu den Altpapier- auch Altglas-Container gehörten, sagt Steffen Heritsch, werden auch diese an den 35 Stellen abgebaut. „Es bringt uns ja bezüglich der Säuberungskosten nichts, den Altpapier-Container abzubauen und den für Altglas stehen zu lassen.“ Eine Ersatzlösung wie beim Papier gibt es beim Glas aber nicht: Hier muss der Bürger auf jeden Fall längere Wege zur Entsorgung auf sich nehmen. Auch hier verringere sich aber das Aufnahmevolumen: Gegenüber 2400 Tonnen 1996 hätten die Container 2009 rund 1000 Tonnen weniger aufgenommen.