Hattingen.
Klaus-Henning Kroniger arbeitet im gleichnamigen Modegeschäft für Damen und Herren.
So ein Geschäft finden Kunden wohl nur noch selten. Das Modegeschäft Kroniger an der Blankensteiner Straße ist ein solches. Weit entfernt von modernen Modeketten und leuchtenden Läden, setzt Klaus-Henning Kroniger (59) auf eine Einrichtung, die an englische Kleidergeschäfte erinnert.
„Wir haben das Geschäft ab dem Jahr 1970 mit anderen Möbeln ausgestattet und es vergrößert – aber gemütlich“, erzählt er. Der hintere Bereich ist zuvor eine Wohnung gewesen, dort hängen in vielen kleineren Räumen inzwischen auch Kleider und Kostüme. Und Kroniger selbst sagt zu dieser Idee: „Die Menschen sollen das Gefühl haben, sich wohlzufühlen, wie zu Hause.“ Steril ist das Geschäft nicht. Ein Kunde habe mal gesagt: Das sei heute schon wieder retro, erzählt er schmunzelnd.
Die Herrenabteilung hat Kroniger erweitert, als er im Jahr 1970 ins Geschäft einstiegen ist, das damals von seiner Mutter geführt wurde. Vor 1968 war das Geschäft eine Schneiderei, die der Großvater 1922 gegründet hatte.
Klaus-Henning Kroniger absolviert eine kaufmännische Ausbildung, arbeitet ein Jahr in einer Essener Firma und besucht dann die Textilfachschule in Mönchengladbach. „Ich habe das alles so hintereinander weggemacht“, sagt er.
Mit qualitativ hochwertigeren Produkten und persönlicher Beratung versuche er, sich von der Konkurrenz großer Ketten abzusetzen, sagt er. Nische statt Norm. Er rate den Kunden Zeit mitzubringen, auch etwas ausprobieren. „Wenn Sie aber alles umkrempeln, dann gehen Sie unter.“ Das gilt für Kleider wie Möbel.
Er kauft neue Kleider in Düsseldorf, wo er Messen und Modehäuser besucht. „Düsseldorf ist immer noch die Modestadt“, sagt er. Ein halbes Jahr im Voraus bestelle er die Ware, etwa acht Mal sei für den Einkauf unterwegs. Das ist ein Teil seines Arbeitsplatzes, dazu kommen Büro und die Kunden zu bedienen. Eine Mitarbeiterin hilft dabei. „Ich berate ehrlich und vernünftig, so dass die Kunden wiederkommen“, sagt Kroniger zu den Eckpunkten des Kundengesprächs. Erfahrung und Talent hielten sich dabei die Waage. „Wenn man die Kunden etwas kennt, ist es leichter zu beraten.“ Viele seien Stammkunden, einige seit vierzig Jahren. Was gleich bleibe: „Es kommen mehr Frauen, die sind immer flotter. Das ist altersunabhängig.“