Hattingen.

Die Sonderedition des Kultur-Festivals am kemnader See präsentiert sich im Kulturhauptstadt-Jahr trotz kurzer Vorbereitungszeit opulent an neuen Orten.

Mit weniger Geld an weniger Tagen ein opulenteres Programm gestalten. Was wie die Quadratur des Kreises klingt, soll im Kulturhauptstadtjahr mit dem Festival Kemnade International gelingen.

„3 Ufer | 1 Fest“ heißt das Traditions-Festival im Kulturhauptstadtjahr und weist einige Besonderheiten auf. Zentraler und kompakt gehaltener Spielort ist nicht mehr die Wasserburg Kemnade, sondern der Bootshafen Oveney am Wochenende des 4. und 5. September – nur zwei statt drei Tage Vollprogramm also. Umsonst und draußen werden auf drei Bühnen dann rund 30 Bands, Gruppen und Künstler in stimmungsvollem Ambiente nah am Wasser aufspielen.

Die weiteren „Ufer“ kommen ins Spiel mit der Auftakt-Veranstaltung am Freitagabend, 3. September. Hier tritt im großen Zelt des eingebundenen Zeltfestivals Ruhr in Heveney der iranische Taar-Virtuose Keyvan Saket mit den Bochumer Symphonikern auf (wir berichteten).

Am selben Tag um 17.30 Uhr wird am alten Festivalort, Haus Kemnade in Hattingen, eine Podiumsdiskussion des nordrhein-westfälischen Kultursekretariats stattfinden: „Musik der Welt in Förderung und Ausbildung – wie geht es weiter?“

Facetten-Reichtum

Das interkulturelle Musikprogramm und die vielen Stände der Gruppen, Vereine und Initiativen der Region mussten in diesem Jahr relativ kurzfristig zusammengestellt werden. Erst seit Anfang Juni herrschte echte Planungssicherheit, nachdem vor allem die Sparkasse in die Bresche gesprungen war, als die Realisierung des Festes konkret gefährdet zu sein schien.

Axel Stein vom veranstaltenden Bahnhof Langendreer (gemeinsam mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis, den Städten Witten und Hattingen sowie in Kooperation mit der Stadt Bochum) dankte für die schnelle Hilfe vieler Stellen und konnte letztendlich ein Budget von 110 000 Euro aufbauen.

Knapp die Hälfte davon werden für die Künstler ausgeschüttet. Das Programm ist zwar wesentlich weniger prominent besetzt als in den Vorjahren, kann sich in Hinblick auf Internationalität und Facetten-Reichtum durchaus sehen lassen