Hattingen.

Hattinger Reisebüros helfen Kunden, Blumenhändler zahlen mehr für Rosen.

„Seit Freitag brennt bei uns der Baum“, sagt Werner Schardt. Damit beschreibt der Geschäftsführer des Ruhrpress Reisebüros für Hattingen die Wirkung des europäischen Flugverbotes wegen der Vulkanasche aus Island. Chaotisch nennt er die Folgen.

Dubai, Singapur oder Seoul: von dort rufen Kunden an, viele davon Geschäftsreisende. „Gestern haben wir einem Mann einen Mietwagen in Bordeaux organisiert“, sagt er. Der sollte eigentlich von Seoul nach Frankfurt fliegen. Stattdessen: eine Odyssee mit Stopps in Tokio und Istanbul. Einer Schulgruppe in Madrid mietet er einen Bus. Er telefoniere viel mit Kunden. Am Anfang hätten sie Verständnis und Geduld gehabt, sagt Schardt. Nun sei die Stimmung gekippt – nachdem Luftfahrtgesellschaften das Flugverbot kritisiert hatten.

Heidi Moneta vom Reisebüro am Domplatz in Niederwenigern sagt: „Wir geben öfter Angehörigen, die nach Reisenden fragen, Auskunft.“ Ihr Eindruck: Die Menschen, die festsitzen, seien relativ gelassen. Es seien meist entspannte Urlauber, die sie betreut.

„Wer den Last-Minute-Flug umbucht, bekommt Schnäppchen in der nächsten Woche nicht zum gleichen Preis“, sagt Schardt. Die Maschinen seien voll. Zu Pauschalreisen sagt er: „Der Kunde bekommt das Geld zurück, wenn der Veranstalter den Vertrag kündigt, weil er ihn wegen des Flugverbots nicht erfüllen kann.“ Für die Veranstalter sei dies ein enormer Umsatzverlust.

Thema Blumen: Ecuadorrosen und Chico-Grün seien schwierig zu bekommen und teurer, sagt Florist Thorsten Tiggemann. Rudolf Herkströter (Blumen Eißmann) erläutert: „Preise für importierte Rosen und Grünpflanzen steigen, bei Tulpen und Nelken merkt man davon nichts.“