Verfahren vor dem Hattinger Amtsgericht gegen Zahlung von 480 Euro eingestellt.

„Ich weiß nicht, was mich geritten hat“, sagte der Angeklagte am Dienstag vor dem Amtsgericht. Wen wusste er aber schon: einen Rasenmäher – das Streitobjekt im Verfahren wegen Vortäuschung einer Straftat. Richter Johannes Kimmeskamp stellte das Verfahren gegen Zahlung von 80 Euro à sechs Monaten vorläufig ein.

Was war passiert? Der Vorsitzende (63) eines Hattinger Hundevereins gab im Sommer 2009 einen Rasenmäher, den er privat und Mitglieder im Verein nutzten, als gestohlen an. Jedoch ließ er ihn reparieren, um ihn zu veräußern – so der Anklagevorwurf des Staatsanwalts. „Richtig ist, dass ich ihn zur Reparatur gebracht habe“, sagt der Vater dreier Kinder. Veräußert hat er den Mäher nicht, und inzwischen ist das Gerät wieder da – und funktioniert. Warum er die Anzeige gemacht habe, wollte der Richter wissen. Darauf wusste der Angeklagte keine Antwort, entschuldigte sich aber mehrmals. Das naheliegendste Motiv sei Versicherungsbetrug, sagte der Staatsanwalt, den die Ausführungen nicht wirklich überzeugten. Denn bei der Polizei habe er den Wert mit 1500 Euro angegeben.