Ein voller Shuttlebus verlässt den Busparkplatz des Industriemuseums. Das Ziel der Fahrt ist die Auffahrt zur A40 in Bochum Zentrum.

Im Rahmen der Kulturhauptstadt wurde am Sonntag die A40 über insgesamt 60 Kilometer gesperrt. Ein ungewohntes Bild: Dort, wo sonst täglich tausende Fahrzeuge über die Straße rasen, ist eine lange Tafel entstanden. „Hattingen ist die Altstadt der Kulturhauptstadt. Es ist ein Muss, dabei zu sein“, sagt Georg Hartmann, Leiter des Stadtmarketing. „Verschiedenen Gruppen von Besuchern die Stadt näher zu bringen.“ Dazu reservierte das Stadtmarketing 30 Tische für Hattingen.

„Hattingen hatte Hütte“, eine Eigeninitiative, präsentiert auf Bildern die Henrichshütte - früher sowie heute. Ein paar Passanten wurden nostalgisch, da sie früher selbst auf der Hütte arbeiteten. Das Hattinger Bildungswerk zeigte neugierigen Besuchern etwas über die Bildungsarbeit. „Wir haben ein Offlinenetzwerk. Hier können sich Menschen eintragen und später weitere Informationen erhalten“, erklärt Julia Weber (25).

Einige Gruppen sorgten für Unterhaltung. Der RWE Chor Hattingen Winz-Baak sang Lieder, eine Hulla-Hupp-Gruppe tanzte. Der Karnevalsverein „Die Löper“ stellte ein Glücksrad auf, an dem vor allem die kleinen Gäste Spaß hatten.

Wer es etwas ruhiger wollte, konnte den Tisch des NABU besuchen. Hier war ein Spektiv zur Vogelschau aufgestellt. Die Kinderhilfe Eritrea e.V. informierte über die Unterstützung in Afrika. Besinnlich wurde es am Tisch der ev. Kirchengemeinde Winz-Baak. „Hier können Komplimentkarten geschrieben und weitergegeben werden“, verrät Norbert Knappe (57).

Einige Hattinger hatten Tischtickets bekommen und speisten an der Tafel. „Es ist eine einmalige Aktion“, freut sich Fritz-Peter Utermann und lässt sich sein Frühstück schmecken. Auch der Kulturverein Niederbonsfeld speiste an einem gebuchten Tisch.

Die Besucher aus Hattingen haben eine positive Meinung zum Still-Leben. „Es ist interessant und für Hattingen eine tolle Sache“, meint Marlies Göge (63).

Mit dem Shuttlebus ging es wieder zurück nach Hattingen - die Fahrt war kostenfrei.