Hattingen/Bochum.

Auf der Hauptversammlung präsentierte sich das Nachverkehrs-Unternehmen äußerst solide.

In einem äußerst schwierigen Geschäftsjahr ist es der Bogestra gelungen, mit insgesamt 142,4 Millionen Fahrgästen einen neuen Rekord aufzustellen und gegenüber dem Vorjahr um etwa eine Millionen Fahrgäste zuzulegen.

Darüber freute sich Vorstand Dr. Burkhard Rüberg ganz besonders. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass es aufgrund der Wirtschaftskrise Ende 2009 sogar kurzfristig Einbrüche bei den Fahrgastzahlen gab.

Diese gute Laune teilte die sichtlich gelöst wirkende Aufsichtsratsvorsitzende, die Bochumer Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz: „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen liegt das Gesamtergebnis auf dem geplanten Niveau. Damit blieb die Bogestra auch 2009 auf Kurs.“ Die Oberbürgermeisterin hob in ihrem Bericht besonders die Investitionsbemühungen hervor. Darunter stellt der geplante Kauf von weiteren 15 modernen Vario-Straßenbahnen mit einem Volumen von rund 30 Millionen Euro den dicksten Batzen dar. Angepeilt ist die Aufstockung der Hybridbus-Flotte auf bis zu zehn Fahrzeuge im kommenden Jahr. Dann wäre die Bogestra einer der bundesweit größten Nutzer von Hybridbussen im öffentlichen Personennahverkehr.

Dabei fallen solche Investitionen natürlich in eine Zeit der Umstrukturierung des Verkehrsunternehmens. Es ist der Bogestra nicht gelungen, die Umsatzerlöse auf die 100 Millionen-Marke zu bringen. Burkhard Rüberg erklärte die Hintergründe. Die Erlöse gingen um etwa 1,5 Millionen auf 95,2 Millionen Euro zurück. Zurückzuführen sei dies auf Umsatzkorrekturen, die durch sogenannte Übersteiger entstehen. Dies sind Fahrgäste, die einen Ausweis bei einem VRR-Unternehmen gekauft, ihn jedoch bei einem anderen Unternehmen nutzen. Doch Rüberg gab sich optimistisch: „Selbstverständlich lassen wir uns dadurch nicht entmutigen und sind zuversichtlich, dass wir uns im Jahr 2010 diesem Ziel (die 100-Millionen-Grenze, d. Red.) deutlich nähern.“

Insgesamt liegt das Bilanzvolumen bei 165 Mio Euro. Der rechnerische Verlust in Höhe von 57,3 Mio (Vorjahr 54,5) wird über den Gewinnabführungsvertrag durch die Holding für Versorgung und Verkehr GmbH Bochum übernommen. Die Hauptversammlung der Bogestra, deren Haupteigner die Städte Bochum und Gelsenkirchen sind, gibt traditionell den Inhabern von rund 900 Aktien in privater Hand, die 0,15 % des Kapitals halten, die Gelegenheit zur Generaldebatte.

170 Anteilseigner, in der Mehrheit aktive oder ehemalige Beschäftigte des Verkehrsunternehmens, hatten sich für die Versammlung in der Stadtparkgastronomie angemeldet. Doch blieben im Saal etliche Sitze leer, was an der Witterung gelegen haben mag. Damit in den Bussen und Bahnen weniger Sitze leer bleiben, soll die Werbung neuer Kunden intensiviert werden.