Die Kartenspieler sitzen mit konzentrierten Gesichtern in der ganzen Altstadt verteilt. Unter Sonnenschirmen überlegen sie sich strategische Spielzüge: Alle 144 Spieler wollen beim Bridge gewinnen.“

Ein Team besteht aus vier Spielern, die zu zweit jeweils gegen zwei des anderen Teams spielen. Das Besondere: Die Teams der zwei Gruppen bekommen genau die gleichen Karten in einem Spiel zugeteilt. Auf den Tischen stehen die Boards und Bidding-Boxen. Jeder erhält 13 Karten. Dann geht es darum Stiche zu gewinnen, das zu spielen, was man zuvor angesagt hat. Hinterher werden Spielzüge und Ergebnisse verglichen.

Otmar Franz (75) aus Mülheim von den „Ruhrpottslamer“ spielt gegen Dieter Wollgast (54) vom Team „Just for fun“. Sie sitzen in gemütlicher Runde vor dem Pfannekuchenhaus. Der Dummy legt seine Karten sichtbar auf den Tisch. Wollgast zählt seine Stiche. „Wir spielen anständig, nicht wie beim Pokern, gelogen wird nicht“, sagt Franz.

An grünen Buttons erkennen sich die Spieler. Sie haben die meisten Tische der Cafés, Restaurants und Kneipen eingenommen. Darunter Peter Heckmann, der im Kader der Deutschen Seniorenmannschaft ist, und Frank-Onno Bettermann aus der zweiten Bundesliga. Aufmerksam sortieren sie Damen, Könige und Buben auf der Hand.

Vorm Refugium auf dem Kirchplatz spielen Teilnehmer, die am weitesten gereist sind. Peter Naarding (61) vom Team „Kamikaze“ wohnt in Enkhuizen in den Niederlanden. „Wir kommen fast jedes Jahr hierher“, sagt er und bringt viel Erfahrung mit: Seit 40 Jahren spielt er Bridge.

Zum ersten Mal macht Christine Mucha (71) aus Wuppertal mit. „Die Atmosphäre ist toll, es macht Spaß mit den verschiedenen Leuten, es sind alles nette Spieler.“ Bridge sei „ein intelligentes Kartenspiel, es kommt nicht auf Glück, sondern Können an“, sagt Filipiak, „eine Mischung aus Skat und Schach.“ Der Bridge-Club trifft sich montags um 19.30 Uhr in Annelie’s Café (Augus-tastr. 9). www.bc-hattingen.de.