Hattingen. .

Tasso Weinhold führt die Westfalen Apotheke. Seit 1998 hat er sein Unternehmen um drei Filialen erweitert.

Ein Rheinländer im Ruhrgebiet. „Das passt“, meint Apotheker Tasso Weinhold (42). „Ich fühle mich hier wohl“, sagt der Inhaber der Westfalen-Apotheke. Als er im Jahr 1998 die Apotheke in Welper übernahm, habe er sich schon gefragt, ob es denn passe. Zwölf Jahre später ist das überhaupt kein Thema mehr. Die Menschen seien sehr freundlich und direkt. „Und sie haben Humor – das schätze ich sehr“, sagt Weinhold.

Heute führt er vier Apotheken. Seit 2004 ist es per Gesetz möglich mehrere Apotheken zu führen. Für Tasso Weinhold sind dies neben der Filiale in Welper seit 2004 weitere an der Heggerstraße und am Ev. Krankenhaus sowie eine Apotheke in Bochum. Das Geschäft am EvK sei eine klare Option gewesen, bei der Filiale an der Heggerstraße habe er die Situation unterschätzt. Aber mittlerweile habe es sich eingespielt. „Die Kunden kommen auch dort zu uns, wenn sie gerade in der Stadt sind.“

Geboren in Köln, absolviert Weinhold nach dem Abitur seine kaufmännische Ausbildung und studiert Pharmazie. Auch sein Vater arbeitet in der Branche und obwohl Weinhold eigentlich in die Industrie habe gehen wollen, entscheidet er sich für die Apotheke. „Ich hatte einen guten Chef, bei dem ich viel gelernt habe, als ich dort zwei bis drei Jahre als Apotheker gearbeitet habe“, erzählt der Vater zweier Kinder aus der Anfangszeit.

Dann bietet sich ihm die Möglichkeit, die Apotheke in Welper zu übernehmen, und Weinhold ergreift die Chance. Er baut die erste Apotheke aus, richtet dort ein automatisches Warenlager ein, das die Medikamente per Band an die Theke liefert. Das erleichtere die Arbeit und lasse den Mitarbeitern mehr Zeit für die Kunden. Auch die anderen Standorte baut er aus. Das funktioniert nicht ohne Filialleiter. „Ich habe ein gutes Team“, sagt er. Regelmäßig stehe er mit Mitarbeitern in Kontakt, telefoniere oder schreibe E-Mails mit den Vertretern in den anderen Apotheken.

Ein moderner Chef? „Ich glaube, ich relativ kooperativ“, sagt er und überlegt. „Wenn auch nicht mehr in dem Maße wie früher.“ Er lasse Freiheiten, setze aber auch Grenzen. 40 Mitarbeiter beschäftigt er, etwa die Hälfte in Teilzeit.

Dialog findet auch in der Apotheke mit Kunden statt. Apotheke als Kommunikationsplattform, nennt es Weinhold. Kunden seien anspruchsvoller und aufgeklärter geworden. „Sie haben klare Vorstellungen von Service.“ Stichwort Service: Hier hätten Apotheken ihr Angebot ausgeweitet, sagt Weinhold. So bietet er Botengänge an. Ein Thema, das in den letzten zehn Jahren zugenommen habe. Auch Altenheime versorge er, fahre Ärzte an, besorge Rezepte, helfe bei der Einführung von Arzneien.