Kemnader See.

Veranstalter sind nach der Tragödie bei der Loveparade sensibilisiert. Aber: „Wir machen keine Massen-Veranstaltung“.

Die Veranstalter des Zeltfestivals am Kemnader See nehmen die Tragödie der Loveparade in Duisburg zum Anlass, das Sicherheitskonzept noch einmal zu überprüfen. Sie setzen auf einen engen Dialog mit den Behörden.

Die dritte Auflage des Zeltfestivals beginnt am Freitag, 20. Au­gust. „Ich bin mir aber sicher, dass alles in Ordnung ist“, betont Wilfried Perner, Geschäftsführer des Freizeitzentrums Kemnade. „Unser Konzept ist ein anderes: Wir machen keine Massen-Veranstaltung“, sagt Veranstalter Heri Reipöler. Mit 100 000 Besuchern an 17 Tagen sei das Zeltfestival nicht mit der Loveparade vergleichbar, auch nicht mit einem Festival wie Bochum Total mit einer Million Besuchern an vier Tagen.

Das große Sechs-Mast-Zelt habe ein Fassungsvermögen von knapp 4000 Menschen, die beiden kleineren eines von 1800 beziehungsweise 1000 Personen, erklärt Reipöler. Alle drei Zelte gleichzeitig würden nur zum Abschluss am Sonntag, 5. September, bespielt – aber bestuhlt, so dass sich nie mehr als 3500 Menschen gleichzeitig auf dem Gelände aufhielten.

Wenn das große Zelt bei den musikalischen Top-Acts – in diesem Jahr etwa Jan Delay, Ich+Ich, die Simple Minds oder die H-Blockx – ausverkauft ist, würden etwa 20 Sicherheitskräfte an den fünf Notausgängen und vor dem Bühnenbereich für Ordnung sorgen, so Reipöler. „Das Sicherheitskonzept wird nach alter Sitte am Runden Tisch mit Polizei, Feuerwehr, Ordnungsämtern, DRK, Bogestra und Verkehrsabteilungen abgesprochen“, erklärt Perner, des selbst über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Veranstaltungsmanagement für die Stadt Bochum verfügt. „Und die Auflagen werden strikt eingehalten.“

Ein weiterer wichtiger Vorteil des Veranstaltungsgeländes am Kemnader See: ­Ringsum gebe es genug Platz, damit sich die Menschen außerhalb der Rettungswege gut verteilen können, sagt ­Perner. „Damit niemand hinfällt. Denn dann wäre der Gau da.“

Die ersten beiden Auflagen des Zeltfestivals verliefen ohne nennenswerten Zwischenfall. „Vor zwei Jahren gab es mal einen Wespenstich“, sagt Reipöler.