Sarah-Jane Bauers hat erfolgreich ihre Prüfung zur Tanzlehrerin absolviert.

Gut fünfeinhalb Stunden lang dauerte der finale Test für Sarah-Jane Bauers. Die 23-Jährige wollte sich einen Traum erfüllen und die Prüfung zur Tanzlehrerin vor dem Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband (ADTV) ablegen.

„An dem Tag stand ich ganz schön unter Druck”, erinnert sich Sarah-Jane Bauers. „Wir Prüflinge mussten alle Tänze vorführen, teilweise als Herr, teilweise als Dame. Aber immer allein.” Es folgte ein Theorieteil zu jedem Stil. „Ich hatte die ganze Zeit die Befürchtung, dass jemand zu mir kommt und mir auf die Schulter klopft.”

Denn damit wäre die Prüfung vorbei gewesen. „Für jeden Abschnitt gibt es Noten. Nach der zweiten Fünf ist Schluss. Nur erfahren wir unsere Zensuren im Prüfungsverlauf nicht”, erzählt sie. Am Ende waren aber alle Befürchtungen umsonst: Mit einer 1,7 habe sie doch ein „ziemlich gutes Ergebnis” erzielt.

Mit dem Tanzen hat die frischgebackene Lehrerin vor gut 15 Jahren angefangen. „Da war ich acht. Mit dreizehn habe ich zu den Standardtänzen gewechselt.” Spätestens beim Abitur sei ihr dann klar gewesen, dass sie ihr Hobby gerne zum Beruf machen möchte: „Mit Zahlen kann ich es nicht so und Blut sehen kann ich auch nicht. Also habe ich mich für die Ausbildung zur Tanzlehrerin entschlossen.”

Sicherlich müsse man für diesen Beruf viel Geduld und Verständnis mitbringen, weiß Sarah-Jane Bauers. „Aber mir geht immer wieder das Herz auf, wenn ich sehe, wie ein Pärchen drei Wochen lang eine Figur übt und es dann endlich schafft.” Zudem sei ihr Job sehr abwechslungsreich. „Jeder Kunde ist anders. Ich muss mich auf unterschiedliche Charaktere und unterschiedliche Begabung einstellen.”

Hinzu komme die besondere Situation im Tanzkurs: „Die Kursteilnehmer sind in der Regel im Beruf, kommen nach einer anstrengenden Woche Freitag abends in die Tanzschule.” Das da nicht jeder gleich beim ersten Mal alles versteht, sei für sie selbstverständlich. „Einfühlungsvermögen und Verständnis gehört zu meinem Job dazu.”

Während ihrer Ausbildung habe sie sich dennoch auf die Arbeit mit Kindern spezialisiert. „Die Kleinen sind die spannendsten Kunden für mich”, erläutert sie ihre Wahl. „Da gibt es ein direktes Feedback. Wenn denen etwas gefällt – oder auch nicht – bekomme ich das schnell zu hören.” Außerdem, betont Bauers, fördere Tanzen die Kinder: „Sie lernen den Umgang mit anderen in einer Gruppe, die Motorik wird trainiert und vieles mehr.”

Über ihre weitere Zukunft habe sie sich allerdings noch nicht viele Gedanken gemacht, gibt Sarah-Jane Bauers zu. „Ich bin jung, habe gerade erst meine Lizenz erhalten und möchte zunächst einmal Erfahrungen sammeln.”