Hattingen. Es tut sich was im alten Hertie-Haus: Kaufland bereitet zurzeit den Umbau des Gebäudes an der Großen Weilstraße vor. „Wir gehen davon aus, dass wir spätestens im Herbst beginnen können”, erklärt Unternehmenssprecherin Andrea Kübler auf Nachfrage der Hattinger Zeitung.

Wer in den vergangenen Wochen Hattingens größten Leerstand beobachtet hat, wird bemerkt haben, dass wieder Leben eingezogen ist. Licht brennt, die Fenster wurden nach dem Entfernen der Weihnachtsmalerei des Stadtmarketings wieder zugeklebt. „Es sind noch planerische Vorarbeiten sowie die Abarbeitung vertraglicher Regelungen nötig”, so Andrea Kübler.

Mehr ist dem Unternehmen aus Neckarsulm nicht zu entlocken. Nichts über den genauen Kaufpreis (hinter vorgehaltener Hand wird über einen Betrag zwischen acht und neun Millionen Euro spekuliert); nichts über die Umbaukosten; auch nichts über das zukünftige Konzept.

Sollte der Umbau allerdings erst im Herbst beginnen, ist mit einer Eröffnung nicht vor Mitte 2011 zu rechnen. Für das ehemalige Hertie-Haus in Dortmund-Aplerbeck hat Kaufland sogar zwei Jahre für die Sanierung eingeplant.

Anfang Januar hatte Kaufland das große Geschäftsgebäude vom Eigentümer Dawnay Day gekauft. Das Unternehmen, das wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, betreibt Warenhäuser in mehreren europäischen Ländern. Zum Konzept über zwei Etagen gehört in der Regel eine Lebensmittel-Abteilung im oberen sowie so genannte Non-Food-Artikel (Kleidung, Haushaltswaren, etc.) im Erdgeschoss.

Das Haus war am 19. Februar 1976 von Karstadt eröffnet worden – mit 350 Mitarbeitern und 70 000 Artikeln im Sortiment. Anfang 2005 wurde es in die Karstadt kompakt GmbH überführt, die wiederum von Dawnay Day übernommen wurde. Die Engländer nahmen den Traditionsnamen Hertie wieder auf, doch der deutsche Markt wurde falsch eingeschätzt: Mitte 2008 war das Unternehmen insolvent, ein Jahr später wurden die verbliebenen Häuser geschlossen.