Mariella Rizzo Priolo führt die „Sartoria da Mariella” – ein Geschäft für Brautmode und eine Schneiderei.

Das Maßband um den Hals gelegt, begrüßt Mariella Rizzo Priolo ihre Kunden im Geschäft an der Kleinen Weilstraße. Links hängen prächtige Brautkleider, in der Mitte befindet sich die Garderobe und links stehen Nähmaschinen. Dazwischen mehrere Spiegel für die Rundumsicht. An der Wand hängen Rollen mit far-bigem Garn. Denn „Sartoria da Mariella” ist beides: ein Geschäft für Brautmode und eine Änderungsschneiderei.

„Brautmode war schon immer mein Traum”, sagt die 40-Jährige, die ihr Handwerk in Italien gelernt hat. Sie stammt aus Tarent in der Region Apulien im Südosten des Landes. Den Traum hat sie dann im Jahr 2008 in die Tat umgesetzt. Zuvor änderte sie Kleider nach Wünschen der Kunden. „Damals wollte ich eine ordentliche Schneiderei betreiben”, sagt sie. Und beschreibt die Idee, ihren Kunden die berühmte eigene Note zu bieten. Sie ist sicher: „Schneider beraten anders als Verkäufer.”

Seit achteinhalb Jahren arbeitet Mariella Rizzo Priolo in diesem Gewerbe in Hattingen. An der Seite der Frühaufsteherin: Beate Hoter. Die Angestellte bedient gerade eine Nähmaschine. Sie sagt: „Ich bin seit dem Anfang dabei und kann wirklich sagen – sie ist eine nette Chefin.”

Im Jahr 2006 zieht die mit ihrem Geschäft um. „Wegen des schönen Ambientes”, sagt die Mutter von zwei Söhnen, die seit 1979 in Deutschland lebt. Hündin Joy schaut vorbei, als die Chefin von den Hobbys erzählt. „Ich koche und backe gerne – wir mögen eben alles was schneidet”, sagt sie lachend. Und wenn die Familie essen geht, dann nicht italienisch, sondern griechisch oder deutsch.” Nur eines mache sie in ihrer Freizeit nicht: nähen.

In den Jahren hat Mariella Rizzo Priolo viele Kontakte geknüpft. Arbeitet mit dem Modegeschäft Lesmeister zusammen oder fertigt die Polster für Fahrzeuge von MS Mobil. Inzwischen hat sie Anzüge für Männer im Sortiment.

Und natürlich die Kleider für die Braut. „Die passen wir individuell an”, sagt sie. Denn kein Kleid gleiche dem anderen. Zu verschieden seien die Wünsche. „Die Dame sucht sich ein Kleid aus, aber ich weiß, dass es am Ende ganz anders aussehen wird”, sagt sie. Zu Beginn stehe meist der Wunsch nach „etwas Schlichtem”. Später trete die Braut dann in einem pompöseren Kleid aus der Garderobe – mit Strass oder Tüll-Stola. Romantik sei eben immer noch gefragt. Und drei Stunden zu beraten daher normal. „Nur eine Frau hat sofort gewusst – das Kleid ist es. Das war einmalig.”