EN-Polizei stellt Kriminalitätsstatistik vor: Hattingen verzeichnet Minus von sechs Prozent – Kreis unter dem Landesschnitt.
Die Kriminalität ist im vergangenen Jahr um knapp sechs Prozent zurückgegangen: 3099 Delikte gab es in 2009, 193 weniger als in den vorangegangenen zwölf Monaten.
„Unsere Polizei hat wieder ganze Arbeit geleistet”, sagte Landrat Dr. Arnim Brux bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik in Schwelm. „Insbesondere wenn man unsere knappe Personaldecke betrachtet.” Gemeinsam mit Polizeidirektor Klaus Noske präsentierte er die Zahlen für den Ennepe-Ruhr-Kreises (außer Witten, das zur Polizeidirektion Bochum gehört).
Die Zahl der Straftaten im Ennepe-Ruhr-Kreis ist im Jahr 2009 geringfügig auf 13 710 Fälle (minus 0,09 Prozent) zurückgegangen – besonders stark bei Diebstahl (minus 6,77 Prozent), Vermögens- (minus 6,27) und so genannten Rohheitsdelikten wie etwa Prügeleien (minus 2,66). Zugenommen hat dagegen die Zahl der Sexualdelikte von 79 gemeldeten Fällen in 2008 auf nunmehr 93 (plus 17,72).
Hattingen taucht unter dem traurigen Punkt Tötungsdelikte auf: Der Dreifach-Mord eines 51 Jahre alten Familienvaters in Niederwenigern im Februar 2009 war der einzige Fall dieser Art im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Zurück zu den Rohheitsdelikten: Die größte Zahl sind Körperverletzungen (1237 Fälle, minus 5), leichte Körperverletzungen (883 Fälle, minus 4) und Nötigung beziehungsweise Bedrohung (534 Fälle, minus 46).
410 Rauschgiftdelikte wurden bearbeitet (minus 12), 71 Waffendelikte (plus 5). Die Zahl der Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen hat um 55 zugenommen (1088), die der Diebstähle aus Kfz indes um 135 abgenommen (jetzt 853).
Die Aufklärungsquote der Straftaten liegt mit 55,1 Prozent über dem Landesdurchschnitt (50,75 Prozent), ist aber gegenüber dem Vorjahr um knapp zwei Prozent zurückgegangen. Bei der Kriminalhäufigkeitszahl, die ein Maßstab dafür ist, wie hoch für einen Bürger die Wahrscheinlichkeit ist, Opfer einer Straftat zu werden, liegt die EN-Polizei 28,81 Prozent unter dem Landesdurchschnitt (Kennziffer NRW 8133 sowie EN 5790) – allerdings gibt es einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (plus 2,04 Prozent).
Für das laufende Jahr sind naturgemäß die Senkung der Fallzahlen und die Erhöhung der Aufklärungsquote das erklärte Ziel der EN-Polizei: „Mit Präsenz an Brennpunkten wollen wir Straftaten verhindern und aufklären, um so auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen”, sagt Polizeidirektor Klaus Noske. „Es wird deshalb eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Ordnungsbehörden der Städte in der Form von Ordnungspartnerschaften geben.”
Für Mitte März kündigte Landrat Brux eine Sicherheitskonferenz mit den Bürgermeistern der EN-Städte an.
Jugendstraßenpolizisten
So genannte Jugendstraßenpolizisten beschreiten neue Wege: Sechs jüngere Beamte pro Wache gehen speziell auf junge Leute zu. Denn der Anteil der Täter unter 21 Jahren hat sich 2009 leicht auf 28,5 Prozent erhöht (2008: 27,7%). Die häufigsten Delikte sind Körperverletzung, Diebstähle, Alkoholismus oder auch Schwarzfahrten.