Hattinger fahren am Sonntag zum Kemnader See, um zusammen mit dem Naturschutzbund Zugvögel zu beobachten.

Am Wochenende liegen sie auf der Lauer: Birdwatcher. Hattinger sind mittendrin im Naturschauspiel Vogelzug. Der Naturschutzbund organisiert das Wochenende des Vogelzuges. Mehr als 50 Millionen Zugvögel verlassen derzeit ihr Brutgebiet in Deutschland, um in wärmere Gefilde zu ziehen.

Kanadagänse fühlen sich am Kemnader See richtig wohl. Sie sind mittlerweile dort heimisch.
Kanadagänse fühlen sich am Kemnader See richtig wohl. Sie sind mittlerweile dort heimisch. © WAZ

Manche Vogelarten haben sich schon versammelt oder sind auf dem Weg in den Süden. Mauersegler haben Hattingen vor sechs Wochen verlassen, Schwalben sind nur noch wenige hier. Fast alle Insektenfresser sind bereits unterwegs nach Süden. Vor wenigen Tagen machten zwei Weißstörche in Welper, später in den Ruhrauen Station.

An diesem Samstag und Sonntag werden Vogelfreunde in mehr als 30 Ländern Europas zu den Ferngläsern greifen, ihre Beobachtungen notieren und dem Veranstalter melden. „Das faszinierende Schauspiel soll viele Naturfreunde begeistern”, sagt Michael Schindler aus Hattingen. Bundesweit gibt es 100 Exkursionen zum Thema. In Hattingen treffen sich Naturfreunde zur gemeinsamen Beobachtung.

Am Sonntag, 4. Oktober, geht es um 8.30 Uhr am Rathaus los. Es werden Fahrgemeinschaften gebildet. Ziel ist das Ostufer des Kemnader Sees. Warme Kleidung, Fernglas und Bestimmungsbuch mitnehmen. „Der Vogelzug verändert sich nicht zuletzt durch den Klimawandel”, so der Nabu. „Wir bekommen immer öfter Arten wie Ohrenlerchen oder Zwergschnepfen zu Gesicht, die bislang nur in Ausnahmefällen in Deutschland zu Gast waren.”

Wer lieber auf eigene Faust beobachtet, kann seine Zugvogeldaten übermitteln. Im Internet gibt es unter www.birdwatch.de die Möglichkeit der schnellen Online-Eingabe. Sonntag um 18 Uhr soll eine erste Bilanz gezogen werden.