Hattingen. Es geht kaum voran an der Wittener Straße. „In dem Tempo dauert das noch zehn Jahre“, empört sich ein Hattinger. Der Stand der Dinge.

Die Dauerbaustelle Wittener Straße (L 924) sorgt auch in Hattingen für großen Ärger. Vor allem die Menschen in Blankenstein sind empört, dass der Anfahrtsweg zur Autobahn wohl noch lange blockiert ist. „Wenn die in dem Tempo weiterarbeiten, dauert das noch zehn Jahre“, schimpft etwa Lothar Kipscholl.

Seit mehr als einem Jahr ist die Wittener Straße zwischen der Kämpenstraße auf Wittener Stadtgebiet und dem Steinenhaus in Hattingen nur noch in Richtung Hattingen befahrbar. In die Gegenrichtung müssen große Umwege in Kauf genommen werden. Gerade werden die ersten 500 Meter zwischen Kämpenstraße und der Autobahnbrücke saniert. Aktuell läuft die Asphaltierung der Fahrbahn in Richtung Witten.

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„Wann genau alles fertig ist, können wir beim besten Willen noch nicht sagen“, erklärt Andreas Berg von Straßen NRW auf Anfrage der WAZ. „Nur so viel: 2024 wird das sicher nichts mehr.“

Eigentlich sollte es deutlich schneller gehen. Anvisiert wurde beim Baustart eine Fertigstellung in eineinhalb Jahren, also im Sommer 2024. Doch das schlechte Wetter im Sommer, Lieferengpässe und zusätzlich unvorhergesehene Probleme beim Bau des Abwasserkanals machten alle Zeitpläne zunichte. Denn das Vorhaben umfasst nicht nur die Instandsetzung des Asphalts, sondern auch Kanalarbeiten, unterstreicht Berg.

Die Autos auf der Wittener Straße rollen nur in Richtung Hattingen

Und die Verzögerungen nehmen kein Ende. Im Dezember hatte Straßen NRW noch erklärt, das aktuell bearbeitete Teilstück sei Mitte bis Ende Februar fertig. Nun geht es in den April. Und fertig ist die Fahrbahn in Richtung Witten immer noch nicht.

Wenn das Teilstück dann wieder komplett für den Verkehr freigegeben ist, stehen die nächsten Arbeiten an. Der Landesbetrieb will dann die etwa 150 Meter zwischen dem jetzigen Baustellenende und der Kämpenstraße auf Vordermann bringen. Die Verkehrsregelung bleibt wie gehabt.

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Die Autos dürfen nur in Richtung Hattingen rollen, die Gegenrichtung bleibt gesperrt. Auch in diesem Teilstück setzt Straßen NRW erst eine und dann die andere Fahrbahnseite instand und nicht beide gleichzeitig. Ansonsten müsste eine Komplettsperrung erfolgen, die der Landesbetrieb aber vermeiden will.

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Haben die Arbeiter die Baustelle abgeräumt, wartet schon das nächste große Vorhaben. Dann ist die Strecke zwischen der Kämpenstraße und dem Autobahnzubringer zur A 43 an der Reihe. Eine lange Aufgabenliste gilt es hier zu bewältigen. Straßen NRW lässt auch hier die Fahrbahn komplett sanieren. Darüber hinaus entsteht ebenfalls ein Abwasserkanal, um das Regenwasser von der Straße aufzufangen. Damit folge man den neuen Gesetzesvorgaben, unterstreicht Berg.

Seit mehr als einem Jahr ist die Straße nur in Richtung Hattingen befahrbar.
Seit mehr als einem Jahr ist die Straße nur in Richtung Hattingen befahrbar. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Außerdem bekommt die Kreuzung von Kämpenstraße und Wittener Straße erstmals eine fest installierte Ampel und die Ampel an der A 43-Zufahrt wird komplett erneuert. Während der Bauphase müssen sich die Autofahrer darauf einstellen, dass der Zubringer zeitweise gesperrt bleibt. Über die jeweiligen Zeiten will der Landesbetrieb rechtzeitig informieren.

Die Stadt Hattingen will direkte Gespräche mit Straßen NRW führen

Zuletzt geht es an das Teilstück zwischen Autobahnbrücke und Steinenhaus. „Wann dort der Start erfolgt und wie lange die Arbeiten dauern, ist momentan noch vollkommen ungewiss“, sagt Andreas Berg.

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Lothar Kipscholl, der im Rat der Stadt Hattingen den Ortsteil Blankenstein vertritt, hat einen gemeinsamen Brandbrief der Stadtspitzen von Hattingen, Witten und Bochum angeregt, um die Bauarbeiten zu beschleunigen. Baudezernent Jens Hendrix verspricht sich mehr von direkten Gesprächen mit Straßen NRW.