Bochum/Hattingen. Frank Gauert ist der Whisky-Experte im Revier. Preise und Aromen: Vor der Neuauflage seiner Messe gibt er fünf Tipps für Einsteiger.
„Wir sind bis oben hin dicht“, sagt Frank Gauert und meint das keinesfalls doppeldeutig. Am 15. und 16. März kehrt der Bochumer mit seiner Messe „Whisky’n’more“ in die Henrichshütte Hattingen zurück. Mit 47 Ausstellern ist auch der 14. Treff für Whisky-Liebhaber ausgebucht.
Whisky-Experte zog erste Messe 2009 in Bochum auf
Gauert zählt zu den Experten des Destillats im Ruhrgebiet. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt er sich mit Whiskys. 2008 war er auf einer Messe in München zu Gast. „Das könnte im Revier auch funktionieren“, dachte sich der langjährige Veranstaltungsmacher, lernte die Szene kennen, las sich profundes Wissen an („Whisky ist eine Wissenschaft“) und bereiste mehrfach das Whisky-Heimatland Schottland.
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2009 zog er seine erste Whisky-Messe im Bochumer Jahrhunderthaus auf. Später wechselte er in die Gesellschaft Harmonie und in die Jahrhunderthalle. Seit 2018 ist die Henrichshütte in Hattingen Heimstatt von „Whisky’n’more“.
Bei den Ausstellern gilt auch diesmal: Klasse statt Masse
Nach den Corona-Absagen 2021 und 2022 und dem erfolgreichen Neustart 2023 wird im LWL-Industriemusuem am 15. und 16. März zum fünften Mal eingeschenkt.
„Auch diesmal gilt: Klasse statt Masse. Supermarkt- und standardisierte Industrieware sind bei uns nicht erwünscht“, betont Purist Gauert und erteilt allen Jim Beams und Johnnie Walkers dieser Welt eine deutliche Absage. Kopfschüttelnd berichtet er über die zunehmende Kommerzialisierung der Branche und fragwürdige Spielarten. „Inzwischen gibt es Whiskys, die im Ananas-Fass gereift sind. Absurd.“
Besucher treten „geschmackliche Weltreise“ an
„Whisky‘n‘More“ verstehe sich als Messe für Single Malts. Heißt: kein Mainstream, kein Verschnitt, sondern hochwertige Tropfen aus einer Brennerei. Diesem Anspruch sollen die Aussteller genügen: Brenner, Veredler, Fachhändler und Importeure aus ganz Deutschland, die Wert auf traditionelles Handwerk legen und „ihr Geld lieber in ihre Produkte als in die Werbung stecken“, so Gauert.
Eine „geschmackliche Weltreise“ können die Besucher (2000 werden erwartet) antreten. Neben den Ursprungsländern Schottland und Irland werden auch Erzeugnisse aus Japan, Indien, Amerika, Deutschland und neuerdings auch Afrika vorgestellt. Tastings (Anmeldung erforderlich), eine Craft-Biertheke und der Fanclub „Ruhrgebeatles“ mit Schallplatten-Raritäten gehören mit zum Programm.
Fünf Ratschläge für Whisky-Neulinge
Nicht nur Kenner, sondern auch Neulinge sind herzlich willkommen, wirbt Frank Gauert. Für Anfänger, die Whisky zum (immer beliebter werdenden) Hobby machen wollen, hält der Fachmann diese fünf Ratschläge bereit:
– Ein guter Malt-Whisky für Einsteiger ist ab 40 Euro (0,7 Liter) zu bekommen.
– Seine bevorzugte Geschmacksrichtung von mild bis torfig sollte man vorher auswählen. Es gibt über 400 Aromen!
– Ein Brennerei-Besuch verschafft einen Einblick in die Herstellung, in der Nähe zum Beispiel bei Habbel (Sprockhövel), Ehringhausen (Werne) und Märkische Spezialitäten Brennerei (Hagen).
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– Wenn möglich, seinen Horizont bei einer Schottland- oder Irland-Reise in diversen Pubs und bei Destillerie-Führungen erweitern.
– Probieren, probieren, probieren. Es gibt guten Whisk(e)y aus/in fast jedem Land und Pub der Welt.
Für 69-Jährigen ist die 14. zugleich die letzte Messe
Die wird Frank Gauert künftig als Rentner genießen. Für den 69-Jährigen ist es die letzte Messe. Mit dem Bochumer Sebastian Büssing steht ein Nachfolger bereit, der „Whisky‘n‘more“ ab 2025 fortführen soll..
Die Whisky-Messe ist am Freitag, 15. März, von 16 bis 22 Uhr und am Samstag, 16. März, von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Im Eintritt von 15 Euro ist ein Probierglas enthalten. Infos und Karten: whiskynmore.de