Hattingen. Gewerkschaft ruft Beschäftigte im kommunalen Nahverkehr in Hattingen zum Streik auf. Was das auch für Schulbusse bedeutet, was Taxis kosten.
Zum Warnstreik ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr für Freitag (2.2.) auch in Hattingen auf. Die Busse werden dann stillstehen, gleich ob Schul- oder Linienbusse. Die Menschen müssen sich darauf einstellen - mit Fahrgemeinschaften oder Taxifahrten. Was die kosten.
Abgerechnet wird die Taxifahrt mithilfe des Taxameters auf der Grundlage der zurückgelegten Strecke und der verstrichenen Zeit. Was die Fahrt in Hattingen kostet, ist in einer Verordnung des EN-Kreises aus dem Sommer 2022 festgelegt. Bei Fahrten, deren Ziel außerhalb des Ennepe-Ruhr-Kreises liegt, kann der Fahrpreis frei vereinbart werden.
Hattingen: Am Freitag stehen die Busse still - was ein Taxi kostet, was für Schüler gilt
Der Grundpreis für die Inanspruchnahme eines Taxis beträgt 9,50 Euro. Der Grundpreis beinhaltet pro Fahrt eine Fahrtstrecke von zwei Kilometern. Innerhalb dieser Kilometer ist eine Wartezeit von 436,28 Sekunden (etwas mehr als sieben Minuten) im Grundpreis enthalten. Der Preis für die mit Fahrgästen gefahrene Strecke beträgt nach den zwei Kilometern für jeden weiteren Kilometer 2,40 Euro. Ein Ein-Euro-Zuschlag ist fällig für Fahrten an Werktagen zwischen 22 und 6 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen. Fürs Großraumtaxi mit mehr als vier Fahrgästen kommt ein Zuschlag von 5 Euro hinzu. Für Stand- und Wartezeit werden 39,60 Euro pro Stunde berechnet.
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„Von Hattingen Zentrum bis nach Welper macht das etwa 10 bis 15 Euro aus, je nach Adresse“, sagt Alexander Zimmermann von Taxi Dendra, der keine Vorbestellungen annimmt. Bei Funkmietwagen Hattingen heißt es, dass ein Streik nicht immer mehr Fahrten bedeuten würde. Häufig würden sich die Menschen absprechen und Fahrgemeinschaften bilden. Eine Fahrt von Hattingen Altstadt zum Busbahnhof in Sprockhövel müsse mit etwa 20 Euro veranschlagt werden.
Bogestra/VER: „Wir werden bestreikt!“ - Kein Notfahrplan
„Sowohl bei der Bogestra als auch bei VER sind die Informationen von Gewerkschaftsseite eingegangen, dass wir bestreikt werden“, sagt Bogestra/VER-Sprecherin Sandra Bruns. „Es ist damit zu rechnen, dass an diesem Tag im gesamten Betriebsgebiet keine Busfahrten möglich sein werden.“ Philipp Jenig von Groeger Reisen - das Unternehmen fährt LInienverkehre im Auftrag von VER und Bogestra - verweist an die Pressestellen der Auftraggeber. Sandra Bruns sagt, dass der Stillstand auch „alle Fahrten, die von Fremdunternehmen im Auftrag der VER durchgeführt werden“, betreffen werde. Mobilitätsgarantie und Pünktlichkeitsversprechen würden entfallen. Auch das Kunden-Center in Hattingen sei an diesem Tag voraussichtlich geschlossen. Einen Notfahrplan gibt es nicht.
„Der Streik ist ganztägig und läuft vom Beginn der frühesten Schicht bis zum Ende der spätesten Schicht. Er kann also auch noch Auswirkungen auf den Folgetag haben“, sagt Peter Büddicker vom Verdi-Landesbezirk NRW. In Hattingen werden die Nachtbusse nicht fahren, sagt Sandra Bruns.
Schulpflicht trotz des Busstreiks: Eltern müssen für Transport sorgen
Wichtig für Eltern: Das NRW-Schulministerium informiert auf seiner Homepage, dass in einem solchen Streikfall die Schulpflicht weiterhin bestehe. Die Eltern müssen sich darum kümmern, wie die Kinder zur Schule kommen.
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Die Gewerkschaft kritisiert einen „dramatischen Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV“, der zu Fahrausfällen und zu einem „riesigen Berg an Überstunden für die Beschäftigten“ führe. Sie fordert bessere Arbeitsbedingungen.