Fachbereichsleiter Ollenik: „Werden nicht aufhören, die Stadt weiter zu bereichern.”
Als Altstadt der Kulturhauptstadt hat sich Hattingen bereits einen Logenplatz gesichert. Mittelfristig soll dies aber noch ausgebaut werden. Deshalb fand am Dienstagabend im Alten Rathaus eine von der Volkshochschule organisierte Informations-Veranstaltung zum Thema „Kunst im öffentlichen Raum” statt.
Dazu lud die VHS Dr. Uwe Rüth aus der Skulpturenstadt Marl ein. Rüth machte sich als Initiator und Betreiber des „Glaskastens” einen Namen. Anhand einer Diashow zeigte er auf, dass öffentliche Kunst kein Phänomen des 20. oder beginnenden 21. Jahrhunderts ist, sondern schon seit mehr als 4000 Jahren für Diskussionen und Aufsehen sorgt.
Da spiele es auch keine Rolle ob es sich um das weltberühmte Stonehenge in Südengland handele, oder um ein modernes Autobahn-Denkmal. Denn: „Kunst im öffentlichen Raum ist etwas ganz selbstverständliches”, so Rüth.
Hattingen möchte sich mit der Wiederbelebung seiner fünf Stadttore neu entdecken. Und das begrüßten die Anwesenden im Alten Rathaus nahezu vorbehaltslos. Kritiker hätten die Möglichkeit gehabt, ihre Bedenken zum Ausdruck zu bringen – doch niemand ist gekommen.
Nach dem Wächter mitten auf der Fußgängerzone der Heggerstraße, der natürlich an das Heggertor erinnern soll, und dem durch ein Stahlgitter markierten Steinhagentor wird bis Mai das Bruchtor wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt.
Dazu schuf der italienische Künstler Marcello Morandini ein Werk aus weißem italienischen Marmor und schwarzem afrikanischen Granit (wir berichteten). Um das Tor hat es kontroverse Diskussionen gegeben, hauptsächlich zielten diese in Richtung der Kosten in Höhe von 200 000 Euro. „Aus dem Haushalt der Stadt ist bislang kein Geld in eines dieser Tore geflossen”, verteidigt Walter Ollenik, Fachbereichsleiter Kultur. Das soll auch in Zukunft nicht der Fall sein. Und: Das Bruchtor soll kein Schlussstein sein – ganz im Sinne Olleniks: „Wir werden nicht aufhören, die Stadt weiter mit Kunst im öffentlichen Raum zu bereichern.”
Sparkasse zahlt 60.000 Euro fürs Holschentor
Für das Holschentor gibt es Pläne. Sie zeigen, wie der Eingang zur Stadt an der Ecke Tal-/Schulstraße aussehen soll – Engel, Menschen und Tiere aus verzinktem Stahl ranken sich um die Stadtmauer. Das Kunstwerk stammt vom Schweizer Urs Dickerhoff, die Finanzierung (60.000 Euro) übernimmt die Sparkasse.