Hattingen. Viele Katzen warten im Katzenhaus des Katzenschutz Hattingen und auf Pflegestellen auf ein neues Zuhause. Ihre Geschichten sind teils traurig.
Erst starb sein Frauchen, dann das neue Herrchen: Micky ist eine von mehreren Katzen des Vereins Katzenschutz Hattingen, die ganz dringend ein neues Zuhause suchen.
Mickys (11) erste Besitzerin holte ihn als Katzenbaby von der Straße. Als sie starb, kam Micky zum Lebensgefährten der Frau. Der schwarz-weiße Kater braucht Zeit, um Vertrauen aufzubauen, ist dann aber sehr zutraulich.
Hattingen: Katzen mit traurigen Geschichten suchen Besitzer
Die dreifarbige Mausi (5) und ihre grau-getigerte Tochter Rany (3) sind sehr scheu. Das Duo ist wegen schlechter Haltung aus einem Haushalt geholt worden. „Sie hatten auch Angst vor ihrer Besitzerin, wir wissen nicht, was sie mit ihnen gemacht hat“, sagt Edith Hedegger, Vorsitzende des Katzenschutz Hattingen e.V. Darum sollten sie zu Katzenliebhabern, die Geduld haben. „Mausi hat sich auch schon mal auf einen Schoß gesetzt.“ Dazu aber müsse sie den Menschen gut kennen. Beide Katzen verstecken sich gerne in Schränken, warten im Katzenhaus auf ein neues Zuhause und können auch einzeln vermittelt werden.
Verein und Spenden
Den Katzenschutz Hattingen e.V. hat Sylvia Becker gegründet und aufgebaut. Entstanden ist er aus dem im September 1979 gegründeten Cat-Sitter-Club, der das Ziel Katzenbetreuung auf Gegenseitigkeit hatte. Doch viele brachten herrenlose Katzen. 1988 wurde der Cat-Sitter-Club als Katzenschutz Hattingen e.V. beim Amtsgericht eingetragen.
Den Vorsitz hatte fast 44 Jahre Sylvia Becker. Nun hat sie sich in diesem Jahr nicht mehr zur Wahl gestellt. Ihr folgt Edith Hedegger.
Spenden: Katzenschutz-Hattingen e.V., Verwendungszweck: Spende, Sparkasse Hattingen, IBAN: DE50 430 510 400 003 010 766.
Kontakt: E-Mail an info@katzenschutzhattingen.de, telefonisch: montags 18 bis 20 Uhr, mittwochs, freitags und samstags von 10 bis 12 Uhr unter Telefon 0176 637 704 73. Dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr unter Telefon 0176 921 727 39. In dringenden Notfällen: Telefon 02324 674 34. Info: www.katzenschutzhattingen.de.
Pünktchen ist schwarz-weiß und vor zehn Jahren schon mal vom Katzenschutz Hattingen mit ihrem Bruder vermittelt worden. Der hat sie nun plötzlich gemobbt, so kam Pünktchen zurück. „Für Pünktchen war das schlimm. Sie hat sehr getrauert“, berichtet Edith Hedegger. Im Katzenhaus zeigt sie sich friedlich, kommt inzwischen auch raus und spielt schön, lässt sich streicheln. Ihr Zähne sind frisch saniert. „Das hat 500 Euro gekostet. Unsere Arbeit ist wirklich teuer, aber die Spendenbereitschaft lässt nach.“
Glückskatze Kira hat eine Odyssee hinter sich
Eine Odyssee hinter sich hat die dreifarbige Kira (9). Der Impfausweis zeigt Dortmund als ersten Lebensort, dann ist sie nach Sprockhövel gekommen. Wegen einer plötzlichen Katzenhaarallergie der Besitzerin kam sie bei einem Bekannten in Pflege, der aber von der Frau keine Kontaktdaten hatte. Weil er arbeiten musste, gab er die Katze zu seiner Mutter. Nach fünf Monaten dort vertrug sich Kira aber nicht mit dem Kater der Frau und kam 18. August ins Katzenhaus. Ihr neuer Mensch muss ihr Zeit zur Eingewöhnung geben – und sollte keine anderen Katzen haben. Hat sie sich eingewöhnt, ist sie sehr lieb und menschenbezogen. Vom Ehrenamtlichen Denis Friedrich lässt sie sich schon streicheln.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Die liebe, ruhige, grau-getigerte und weiße Ruby (2) sucht ebenfalls ein neues Daheim. „Wir haben sie mit ihrem Bruder 2021 vermittelt, aber er mobbte sie plötzlich.“ Der Verein vermittelte Ruby erneut, als sie aber Durchfall bekam, landete sie wieder bei den Tierschützern. Ein Arzt diagnostizierte eine chronische Darmentzündung, Ruby braucht Cortison und Diätfutter.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns
Umzug: Darum müssen zwei Kater eine neue Beibe finden
Denver ist im Juli am Gedulderweg in Sprockhövel gefunden worden, unkastriert, abgemagert, mit wackeligen Zähnen, Knieverletzung, Durchfall. Heute geht es ihm wieder gut. Allerdings hat Denver das Feline Immundefizienz-Virus (FIV). Für den Kater ist seine Krankheit kein Problem. Er kann damit ganz normal und lange leben. FIV ist für Menschen und andere Tierarten als Katzen nicht ansteckend.
Und dann wären da noch Tommy Lee und Little Joe, beide fünf Jahre alt. „Die Besitzer müssen sie abgeben, weil sie sich verkleinern. Beide sind lieb und verschmust“, weiß Edith Hedegger. Sie vertragen sich mit Kindern und Hunden – und hätten gern Freigang.