Hattingen. Volker Ehrle aus Hattingen kassiert mit einem Staubsauger bei der ZDF-Show „Bares für Rares“ ab. Er erzählt, was im Fernsehen nicht zu sehen war.
Eine Kuriosität aus Hattingen hat in der Fernseh-Trödelshow „Bares für Rares“ für Erstaunen gesorgt – und Verkäufer Volker Ehrle viel Geld eingebracht. 1200 Euro für einen Staubsauger, der nicht saugen kann. Uns erzählt der Holthauser, was im Fernsehen nicht zu sehen war.
Die Vampyrette – ein Miniatur-Staubsauger – begeistert Moderator Horst Lichter gleich zu Beginn: „Das ist sehr witzig. Das gefällt mir.“ Der Hattinger, der als Videoproduzent für RWE in Essen arbeitet, klärt auf, wie er zum Mini-Sauger gekommen ist. Es ist ein Erbstück von seinem Großvater. „Der hat in Oldenburg die AEG aufgebaut“, erklärt er. Für seine Arbeit habe der Großvater sogar das Bundesverdienstkreuz bekommen.
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Details über seine Rarität kennt er nicht. Zwar habe er versucht, etwas herauszufinden, landete aber immer wieder bei der original Vampyrette, nicht bei seiner Miniatur. Jahrelang sei der kleine Staubsauger im heimischen Regal immer weiter nach hinten gewandert und eingestaubt, erzählt der 54-Jährige. Bis er beschloss, sich bei „Bares für Rares“ zu bewerben.
Das ungeliebte Hemd
Im zweiten Anlauf hat das auch geklappt. In Pulheim wird im Frühjahr gedreht. Und Volker Ehrle, selbst erfahren mit Videodrehs, bereitet sich vor. „Ich bin extra einkaufen gegangen und habe weiße und hellblaue, unifarbene Hemden besorgt, weil ich ja weiß, welche Kleidung vor der Kamera passt und welche nicht“, sagt er. Doch in der Tasche für den Drehtag landet auch das bunte Hemd mit Blumendruck – „das hat meine Frau nicht mitbekommen“, lacht der Holthauser.
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Als er vom Produktionsteam gefragt wird, ob er das tragen würde, ist er sofort dabei. „Und aus dem Hintergrund kam nur ein Schnaufen – das war meine Frau“, erinnert er sich lachend. Die übrigens will er eigentlich mit in den Verkaufsraum nehmen – doch der Auftritt als Paar ist nicht gewünscht.
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Im Studio nimmt Experte Detlev Kümmel den Mini-Staubsauger aus dem Jahre 1967 genau unter die Lupe. Und die Mini-Vampyrette gleicht dem Original auch in kleinen Details. Sogar das Kabel mit dem Stecker ist bei dem knapp 37 Gramm schweren Mini nachempfunden. Der Staubsaugerbeutel ist aus Leder handgefertigt, der Sockel aus schwarzem Marmor. Was die Mini-Vampyrette darüber hinaus so wertvoll macht, ist aber ein anderes Material. Denn dieser Staubsauger ist zu großen Teilen aus 585er Gold.
Dass sein Schätzchen etwas wert ist, ahnt auch Verkäufer Volker. „Ich dachte, das ist ein Hohlkörper, vielleicht 300 oder 400 Euro wert.“ Vor der Kamera sagt er: 500. Da kann der Experte einen draufsetzen: Allein der Materialwert liege bei 600 bis 700 Euro. Die Gesamtschätzung: 1000 bis 1200 Euro.
Blackout vor der Kamera
Die Punze zeigt das Signet des Dresdener Goldschmieds Otto Bortenreuter. Was in der Sendung nicht zu sehen ist: Nach der Punze wird der Hattinger später auch im Händlerraum befragt. Und hat einen Blackout. Aus dem Hintergrund wird ihm der Name zugerufen – also Frage auf Anfang und noch mal. In die fertige Sendung hat es diese Stelle aber nicht geschafft.
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Die „Bares für Rares“-Händler sind schon beim ersten Blick auf den kuriosen Staubsauger begeistert. „Was für eine wundervolle Kuriosität haben Sie da“, staunt vor allem die Aachener Juwelierin Susanne Steiger. Doch sie ist nicht die Einzige, die sich für das Hattinger Stück begeistert.
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Den Anfang der Gebote macht Daniel Meyer, der ein Auktionshaus in Münster betreibt: 500 Euro. Schnell bieten sich die Händler hoch. Dabei liefern sich vor allem Steiger und der Österreicher Wolfgang Pauritsch, „Bares für Rares“-Händler der ersten Stunde, der ein eigenes Kunsthaus hat, ein Bieterduell. Bis Pauritsch bei 1200 Euro aussteigt.
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„Wären Sie denn mit 1200 Euro einverstanden“, fragt die Höchstbietende Steiger – nur, um dann festzustellen, dass sie gar kein Geld dabei hat. „Sie ist losgerannt und hat den Geldbeutel geholt, hat einmal durchgeschnauft und fragte wieder: ‘Wären Sie denn mit 1200 Euro einverstanden’“, lacht Ehrle. „Das ist wie bei uns in der Videoproduktion, nur etwas größer“, sagt er.
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Der Hattinger Verkäufer zögert keinen Moment. Für das Geld soll seine Frau einen Roller bekommen – den Markennamen Vespa musste er fürs Fernsehen weglassen. Bei der Aussicht hat seine Frau Dorothea bestimmt auch das bunte Hemd ihres Gatten schnell verwunden.