Hattingen/Witten. Die Kulturkirche an der Stadtgrenze Hattingens zum Hammertal steht vor dem Aus. Das ehrenamtliche Bündnis für Buchholz bangt um den Treffpunkt.

Die Kulturkirche im Hammertal steht vor dem Aus: Das „Bündnis für Buchholz“ hat von der evangelischen Kirchengemeinde die Kündigung bekommen. Ende des Jahres soll Schluss sein. Ein Schock für die rührigen Vereinsmitglieder.

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Seit acht Jahren sorgt das „Bündnis für Buchholz“ für viel Leben in der entwidmeten evangelischen Kirche im Dorf, organisiert regelmäßig Veranstaltungen dort. „Mit Riesenerfolg“, wie der Vereins­vorsitzende Peter Niemann betont. Der zwischen Verein und Gemeinde geschlossene Kooperationsvertrag war vor drei Jahren bis Ende 2023 verlängert worden. „Aber wir hatten immer gehofft, dass es auch danach noch weitergehen wird.“

Das Bündnis für Buchholz hat die Kündigung zum 31.12.2023 für die Kirchenräume der evangelischen Kirche Buchholz im Hammertal bekommen.
Das Bündnis für Buchholz hat die Kündigung zum 31.12.2023 für die Kirchenräume der evangelischen Kirche Buchholz im Hammertal bekommen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Diese Hoffnung ist nun gestorben. Wie der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten mitteilt, soll das Kirchengebäude vermarktet, sprich verkauft werden. Das Grundstück bleibe aber im Besitz der Gemeinde, denn sie sei auf die Einnahmen aus der Erbpacht angewiesen. Was mit dem Gebäude geschieht, ist noch unklar.

Möglicher Investor kann die Kirche abreißen oder erhalten

Ein möglicher Investor könne die Kirche für einen anderweitigen Neubau abreißen oder erhalten, heißt es. Bis der gefunden ist, bietet die evangelische Gemeinde dem Verein einen Anschlussvertrag an, der alle drei Monate kurzfristig kündbar wäre.

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Doch das kommt für den Verein nicht in Frage. „Damit hätten wir überhaupt keine Planungssicherheit mehr“, erklärt Niemann. Künstler und Chöre könnten unter diesen Bedingungen nicht verpflichtet werden, das Bündnis sei damit am Ende. „So wird das kulturelle Leben in Buchholz kaputtgemacht“, fürchtet der 85-Jährige.

Nicht nur die regelmäßigen Veranstaltungen von Gesprächsabend oder Bücherbasar bis zu den Konzerten, die oft von beinahe 100 Menschen besucht würden, bleiben dabei auf der Strecke. Auch die drei Chöre, die in der Kirche proben – MGV Deutsche Eiche, Damenchor Hammertal und die Gospelsänger von „Sing Halleluja!“ – haben künftig keine Bleibe mehr.

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Das Angebot der Gemeinde, das Gemeindehaus an der Meesmannstraße zu nutzen, lehnt das Bündnis kategorisch ab. „Was sollen wir in Herbede“, fragt Niemann. Der Verein sei vor acht Jahren schließlich angetreten, um etwas für Buchholz zu tun und sich zugleich für den Erhalt der Kirche einzusetzen.

15.000 Euro habe das Bündnis jährlich aufgebracht, um sämtliche Kosten für die Instandhaltung des Gebäudes zu decken, habe Reparaturen übernommen und sogar Rücklagen gebildet. „Die Kirche zahlt keinen Pfennig“, so Niemann, der zugleich betont, dass die Herbeder Gemeinde keine Schuld an der Misere trage. „Die Landeskirche zwingt die Gemeinden, die Häuser zu Geld zu machen und alles Leben darin aufzugeben.“

Lebensqualität und sozialer Zusammenhalt in Gefahr

Die Lebensqualität und der soziale Zusammenhalt im Ortsteil seien auch die Ortsgruppen von SPD und Grünen in Gefahr. Die Fraktionen wollen von der Stadt Witten wissen, welche alternativen Versammlungsräume es für das kulturelle Leben in Buchholz geben könnte.

Keine Option ist die katholische Kirche. Dort soll zwar nach Entwidmung und Umbau der Gemeindesaal erhalten bleiben. „Aber dort gibt es sehr aktive Pfadfinder“, so Martin Kuhn (SPD), der auch im „Bündnis für Buchholz“ aktiv ist. Im Belegungsplan ließen sich höchstens in den Vormittagsstunden noch Lücken finden.

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Außerdem, so betont auch Peter Niemann, hätte das Bündnis dann sein Ziel verfehlt. „Wir sind ja angetreten, um die evangelische Kirche in Buchholz zu erhalten.“ Die Ideen der Mitglieder seien „wirklich unerschöpflich“. Gerade erst sei ein neuer „Gartenstammtisch“ ins Leben gerufen worden. Ob der sich noch oft treffen wird? Fraglich. Doch das Bündnis will sich noch nicht endgültig geschlagen geben. Peter Niemann bleibt dabei: „Die Kirche muss im Dorf bleiben!“