Hattingen. Beim Bundeswettkampf der Johanniter in Potsdam in Erster Hilfe und Notfallrettung war ein Grundschulteam aus Hattingen erfolgreich. Details.
In Erster Hilfe sind sie absolute spitze, das haben die Schulsanitäterinnen und -sanitäter der Weiltor-Grundschule St. Franziskus jetzt beim Bundeswettkampf der Johanniter in Potsdam bewiesen. Dort nämlich setzten sich die von Lehrerin Mariella von der Burg (39) betreuten Mädchen und Jungen in der Altersklasse der Sechs- bis Zehnjährigen durch und wurden ausgezeichnet als beste Retter Deutschlands.
Für den Sieg gab es einen Pokal in Form des Berliner Bären und 750 Euro Preisgeld
In den Filmstudios Babelsberg fand der Wettkampf in Erster Hilfe und Notfallrettung dabei statt, insgesamt 51 Siegermannschaften der Vorentscheidungswettkämpfe aus den neun Johanniter-Landesverbänden traten in verschiedenen Altersklassen gegeneinander an. Die Schulsanitäter der Weiltor-Grundschule, die als Landessieger aus NRW antraten, überzeugten dabei gegen acht andere Teams, gewannen einen Pokal in Form des Berliner Bären und 750 Euro Preisgeld. Nach einem spannenden Wettkampf, der sich über einen ganzen Tag hinzog.
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„Einen schriftlichen Test mussten wir zuerst machen“, erinnert sich Johanna (10). Wie oft schlägt das Herz eines Erwachsenen in der Minute? Darf man ohne Helm Fahrrad fahren? Fragen wie diese aber auch nach dem Gründungsjahr der Johanniter-Unfallhilfe (1952) galt es dabei korrekt zu beantworten. In einem Kreativtest, bei dem die Hattinger Schülerinnen und Schüler ein Klassenzimmer im Schuhkarton basteln mussten, wurde sodann die Teamarbeit getestet. Beim Trageparcours, bei dem es einen mit Wasser gefüllten Eimer auf einer Trage über eine Wippe und diverse Hindernisse zu jonglieren galt, lautete das Motto: nur nichts verschütten! Und dann mussten die Kids bei der abschließenden Aufgabe auch noch unter Beweis stellen, wie sie im Notfall tatsächlich agieren.
Die „Verletzten“ mit einer Fußball-Geschichte aus einem Pixi-Buch getröstet
Von der Treppe des Peter-Lustig-Bauwagens der Kult-Sendung „Löwenzahn“ waren zwei schauspielernde Personen gestürzt, erzählen die Grundschüler. „Der eine blutete an beiden Ellenbogen und Unterarmen, der andere hatte eine Platzwunde am Kopf“, erzählt Elisa (8). Keine einfache Aufgabe für die jungen Sanitäter – doch auch diese meisterten sie bravourös. Lias (9), der Teamleiter bei dieser Prüfungsaufgabe, erhielt sogar noch ein Sonderlob der Jury, weil er die „Verletzten“ mit einer Fußball-Geschichte aus einem Pixi-Buch so toll tröstete.
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Berlin-Besuch und Preisgeld-Spende
Ihre Teilnahme am Bundeswettkampf der Johanniter-Unfallhilfe in Potsdam verbanden die Weiltor-Gründschülerinnen und -schüler mit einer Berlin-Besichtigung. Besonders beeindruckend fanden sie dabei u.a. das Brandenburger Tor, Reste der alten Mauer an der Bernauer Straße aus den Zeiten, da die Stadt zweigeteilt war, das Hotel Adlon – und den Besuch eines Ampelmännchen-Shops.
Das Sieger-Preisgeld übrigens wollen die Erst- bis Viertklässler spenden, darüber hat die Schulsanitäter-AG gemeinsam entschieden: Je 250 Euro sollen an ein Tierheim gehen, an arme Kinder in Deutschland und nach Afrika. Hier ist Lehrerin Mariella von der Burg im Gespräch mit dem Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Andreas Lamm, für die Afrika-Hilfe-Stiftung Babystrampler anzuschaffen.
Es sei einfach „wundervoll, Schulsanitäter zu sein“, sagt Katharina (9) stellvertretend für wohl alle in dieser seit knapp zehn Jahren an der Weiltor-Grundschule bestehenden AG. „Menschen zu helfen, ist einfach toll.“ Wie u.a. auch Lias und Paul (10) möchte die Drittklässlerin später einmal ärztlich tätig werden. Begeistert von den Aufgaben als Sanitäter ist auch John (10): „Früher mussten Kinder nach Verletzungen ins Sekretariat. Jetzt helfen wir ihnen.“
Schulleiterin ist stolz auf die Schulsanitäter
„Wir sind superstolz auf unsere Schulsanitäter“, sagt unterdessen Weiltor-Schulleiterin Petra Schmidt. „Wir wussten aber auch schon vorher, wie großartig sie sind und uns Lehrkräfte unterstützen. Sie kümmern sich rührend um ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, holen zum Beispiel sofort Kühlpacks, wenn jemand umgeknickt ist, und können wahrscheinlich auch alle besser Fingerpflaster kleben als wir.“
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