Hattingen. Andrang bei einer Unterschriften-Aktion in Hattingens Fußgängerzone: Ziel ist ein Verbot von Fahrrädern auf der gesamten Heggerstraße am Tag.
Der Stand von Hans Hartung in der Fußgängerzone ist nicht groß – der Andrang hingegen schon. Er möchte mit einer Unterschriftenaktion ein einheitliches Fahrverbot für Zweiräder in der Hattinger Fußgängerzone erwirken.
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Dass Fahrradfahrer auch in der Fußgängerzone fahren dürfen, wurde nach einer Testphase am 9. Juni 2020 im Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss beschlossen. Der Bereich der oberen Heggerstraße wurde nach einer Probezeit schließlich im November 2021 für den dauerhaften Zweiradbetrieb freigegeben. Südlich der Augustastraße blieb es bei einer Freigabe von 19 bis 9 Uhr.
Einheitlichkeit für Radfahrer in der Fußgängerzone Hattingen
Hans Hartung von „zu Fuss e.V.“ und stellvertretender Vorsitzender des Seniorenforums möchte nun für Einheitlichkeit sorgen. „Ich habe gar nichts dagegen, wenn die Radfahrer hier abends langfahren, aber tagsüber sind sie eine Gefahr.“ Weiter betont er: „Die Schilder, die hier aufgestellt sind, werden einfach übersehen“, immerhin ist doch kein Fahrradsymbol zu erkennen, sondern lediglich „Radfahren erlaubt, auf die Uhrzeit achtet doch niemand.“ Ohnehin sei es schwierig für die Radler nachzuvollziehen, weshalb man „oben ganztags fahren darf und unten nicht.“
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Um die 300 Unterschriften hat er schon nach zwei Tagen gesammelt. 500 sind sein Ziel, bis er in der kommenden Woche einen Termin im Fachbereich Ordnungsanlegenheiten hat. Wenn es nach den zahlreichen Passanten geht, die sich Zeit für Hans Hartungs Anliegen nehmen, ihm zuhören, ihn verstehen und sich in seine Unterschriftenliste eintragen, sollte der Radverkehr in der Fußgängerzone komplett unterbunden werden.
„Ich zeige gerne meinem Besuch unsere schöne Altstadt“, berichtet Ellen Roppel. „Ich bin sehr stolz auf Hattingen und wir sind oft sonntags unterwegs. Aber das mit den Radfahrern ist ganz schlimm. Viele Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, fühlen sich gestört und meiner Meinung nach gehören Radfahrer einfach nicht in die Innenstadt.“
Unterschriftenliste für einen Antrag im Ausschuss
Das bestätigt auch Hilla Krones. Die 79-Jährige ist mit ihrem Mann extra vor einigen Jahren in die Innenstadt gezogen, damit sie Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichen können. „Wir haben uns sehr über diese Unterschriftenaktion gefreut“, bestätigt sie, „denn die Fahrradfahrer stören uns schon sehr. Durch das starke Gefälle sind sie manchmal sehr schnell unterwegs und ich bin auch zwei Mal zur Seite gesprungen.“ Etwas, das sie noch kann, „aber Menschen mit Rollatoren nicht und auch für spielende Kinder sind die Radfahrer eine echte Gefahr.“
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Bedenken für die Freigabe der Fußgängerzone hatte es bereits vor drei Jahren gegeben. Vor Ort berichten Hattinger, dass die Befürchtungen wahr geworden sind.
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Die Unterschriften nimmt Hans Hartung mit zum Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz. Er möchte zeigen, „wie viele Menschen das Thema interessiert“ und damit einen Antrag für ein Fahrverbot von Zweirädern in der Fußgängerzone von 9 bis 19 Uhr stellen. Er weiß, dass die Erlaubnis, die Fußgängerzone mit dem Rad zu passieren „zu vielen Auseinandersetzungen führt. Es ist einfach eine schlechte Stimmung. Da würden klare Regelungen und eine deutliche Beschilderung einfach helfen“.