Hattingen. Auf der Internet-Karte des Landes heißt der Sprockhöveler Bach jetzt auch im unteren Verlauf in Hattingen so. Die Gründe bleiben aber unklar.
Die Verwirrung um zwei Bachnamen in Hattingen geht weiter. In der aktuellen Internet-Karte des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz heißt der Sprockhöveler Bach jetzt auch im unteren Verlauf wieder Sprockhöveler Bach – wie die Hattingerinnen und Hattinger das gewohnt sind – und nicht Paasbach. Die Gründe dafür bleiben allerdings schlecht nachvollziehbar.
Bei den Recherchen zu den Folgen der Flut-Katastrophe vom Juni 2021 ist der WAZ-Redaktion aufgefallen, dass die Stadt Hattingen vom Paasbach spricht, wo er doch an dieser Stelle im Bereich des Hüttengeländes wie überall nach dem Zusammenfluss seit Jahr und Tag Sprockhöveler Bach heißt.
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Die Stadt Hattingen gibt an, sich an die offizielle Bezeichnung halten zu müssen – und die sei nun einmal Paasbach. Auch Reinhard Korfmann hat sich zu dem Thema gemeldet. „2016 habe ich schon mal versucht, diesen Irrsinn zu klären“, sagt der stellvertretende CDU-Ratsfraktionschef, ein Unternehmer aus dem Hügelland. „Die Verwaltung hat die Namensänderung hingenommen und fühlte sich nicht zuständig, eine Richtigstellung des Bachnamens an den zuständigen Stellen zu erreichen.“
Bach wird hydrologisch als Oberlauf des gesamten Gewässer festgelegt
Warum also läuft im Portal „Elwas“ jetzt durch das Naturschutzgebiet Sprockhöveler Bachtal wieder der Sprockhöveler Bach und nicht der Paasbach?
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Wilhelm Deitermann, Pressesprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv), erklärt das so: „Die Gewässerstationierungskarte ermöglicht auch fachliche Auswertungen. Daher erhalten alle Fließgewässer eindeutige Gewässerkennzahlen. Gemäß dieser Richtlinie beginnt ein Gewässer in der Regel nicht am Zusammenfluss von zwei Gewässern, sondern einer der beiden Oberläufe wird hydrologisch als Oberlauf des gesamten Gewässer festgelegt. In diesem konkreten Fall bedeutet das, dass der Paasbach hydrologisch als Oberlauf des Gesamtgewässers festgelegt wurde, der Sprockhöveler Bach als einmündendes Nebengewässer.“
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Man unterscheide zwischen Hauptnamen (für das gesamte Gewässer) und Abschnittsnamen (für definierte Abschnitte). „Im vorliegendem Fall widerspricht die Namensgebung der Gewässer der Festlegung des hydrologischen Gewässers nach Gewässerkennzahl, was für Außenstehende sicherlich verwirrend ist“, sagt Deitermann.
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Zur weiteren Klärung trägt die Landesbehörde auch auf Nachfrage der WAZ nicht bei. Und die Behörden vor Ort schließen sich an. „Von einer Änderung des Bachnamens wissen wir nichts“, sagt Ingo Niemann, Sprecher der Kreisverwaltung. „Uns ist kein neuer Stand bekannt“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Wegemann.