Hattingen. Umbruch in der evangelischen Kirche in Hattingen: Drei Geistliche verlassen dieses Jahr die Gemeinde Welper-Blankenstein. Das ist der Ausblick.

„Ich freue mich auf neue Herausforderungen und vor allem darauf, mit den Menschen der Gemeinde ins Gespräch zu kommen“ – Carolin Kremendahl blickt den kommenden Monaten gespannt entgegen, denn sie ist die neue Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Welper-Blankenstein. Jetzt hat sich die junge Frau den Gemeindemitgliedern und Gottesdienstbesuchern das erste Mal vorgestellt.

Ungewöhnliche Situation in der Gemeinde Welper-Blankenstein

Es ist eine ungewöhnliche Situation in der Gemeinde Welper-Blankenstein: Aktuell verfügt die Gemeinde noch über zwei Pfarrerinnen und einen Pfarrer, doch im Laufe eines Jahres werden alle drei in den Ruhestand gehen. Nachfolger wurden dringend gesucht – und nun in Carolin Kremendahl gefunden.

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Die junge Pfarrerin, die sich aktuell noch im Probedienst befindet, ist sich der Herausforderungen bewusst, die auf sie zukommen werden. In den nächsten Monaten wird sie allerdings noch mit der Unterstützung ihrer erfahrenen Kollegen rechnen können. Birgit und Uwe Crone sowie Annette Krüger freuen sich darauf, die Nachfolgerin einzuarbeiten.

Pfarrerin Birgit Crone steht ihrer Nachfolgerin Carolin Kremendahl noch mit Rat und Tat zur Seite.
Pfarrerin Birgit Crone steht ihrer Nachfolgerin Carolin Kremendahl noch mit Rat und Tat zur Seite. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Ich werde versuchen, den älteren Kollegen genau zuzuhören, sie genau bei der Arbeit zu beobachten“, kündigt Kremendahl an. „Ich kann von ihrer Erfahrung sehr profitieren.“ So habe sie etwa bisher noch keine Trauung durchgeführt, dieses Feld müsse sie erst noch kennenlernen. „Mir wurde gesagt, dass in der Kirche an der Burg viele Menschen verheiratet werden. Das war einer der Gründe, weshalb die Stelle hier so interessant für mich war.“

„Die Aufgabenverteilung ergibt sich nach und nach“

Noch weiß sie allerdings nicht genau, welche Aufgaben sie in Zukunft übernehmen wird. Carolin Kremendahl ist flexibel: „Die Aufgabenverteilung ergibt sich nach und nach. Jede Gemeinde ist ein bisschen anders, deshalb sind die Anforderungen auch überall ein wenig unterschiedlich. Ich kann mir vieles für mich vorstellen, Konfi-Unterricht geben zum Beispiel.“ Ihr eigenes Interesse am Glauben sei vor allem in ihrer Zeit als Konfirmandin entstanden. „Damals habe ich meinen Pfarrer mit Fragen gelöchert. Schon da konnte ich mir vorstellen, irgendwann mal den selben Beruf auszuüben wie er.“

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Carolin Kremendahl ist in Haßlinghausen ausgewachsen, die Hattinger Stadtteile Welper und Blankenstein kennt sie noch nicht so gut. „Ich möchte die nächste Zeit damit verbringen, die Gemeinde und die Gegend kennenzulernen. Dazu werde ich mich mit ganz vielen Menschen unterhalten und alles aufsaugen, was sie mir erzählen.“

Das sagt ein Mitglied des Presbyteriums zur Situation

Gut in der Gemeinde kennt sich indes Jan Fierke aus, er ist trotz seiner jungen Jahre ein erfahrenes Mitglied des Presbyteriums. Wie Kremendahl ist auch er gespannt auf das, was da kommen mag: „Der Gemeinde steht eine große Veränderung bevor. Drei erfahrene Pfarrer gehen in den Ruhestand, das bedeutet vor allem Verlagerung ins Ehrenamt. Wir müssen die anstehenden Aufgaben neu verteilen. Eventuell kann auch einiges nicht mehr angeboten werden.“

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Um das möglichst zu vermeiden, möchte Welper-Blankenstein zukünftig verstärkt mit anderen Gemeinden kooperieren. Fierke ist besorgt, doch auf die Zusammenarbeit mit der neuen Pfarrerin freut er sich: „Sicherlich kann sie viele neue Impulse geben. Vielleicht können wir durch sie auch eine neue, jüngere Zielgruppe erschließen. Ich hoffe, dass sie längerfristig in unserer Gemeinde bleiben und den Umbau mitgestalten möchte.“