Hattingen. Der Kultur-Förderkreis Niederwenigern bietet einen Kalender mit Aquarellen des Heimatmalers Georg Hedrich. Was er kostet und was zu sehen ist.

Der Kultur-Förderkreis Niederwenigern in Hattingen meldet sich nach der Corona-Pause zurück: mit einem Kalender für das Jahr 2023. Darin finden sich Aquarelle des Heimatmalers Georg Hedrich von Gebäuden und Landschaften im Dorf – vom Älterken bis Vogelsang.

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Der Wandkalender im A3-Format, den es für acht Euro gibt, bietet nicht nur zwölf Kalenderblätter, sondern auch noch ein 13. Blatt, auf dem Edmund Reimertz vom Kultur-Förderkreis über die abgebildeten Gebäude informiert. „Da musste ich um jedes Wort ringen, weil nicht so viel Platz war.“

Kultur-Förderkreis Niederwenigern bietet Kalender 2023 mit Bildern von Georg Hedrich

Länger schon hat es keinen Kalender des Förderkreises mehr gegeben. „Jetzt wollten wir nach Corona wieder einen anbieten. Da wir Georg Hedrich kennen, entstand die Idee“, sagt Hans Kühne vom Förderkreis. Georg Hedrich war gleich einverstanden, kam mit einer Auswahl von 25 Bildern.

Zur Person: Georg Hedrich

Der in Königsberg geborene Georg Hedrich absolvierte eine Dreherlehre, später ging er zur Bundeswehr, wo er auch als Ausbilder arbeitete. Später arbeitete er als Techniker, als technischer Angestellter und als Industrial Engineer. Im Jahr 1980 besuchte er die erste Kunstschulung, lernte 1981 bei Beuys-Schüler Peter Groth.

Er stellte schon aus in Essen, auf Amrum, in Dortmund, Hattingen, Hooksiel, Kempen, Leer, beim Bauverein Sprockhövel. Im Rahmen der Kulturhauptstadt 200 zeigte er „Die Isenburg im Zeichen des Falken“. Info: www.hedrich.jimdofree.com

„Über das Schicksal meiner Familie“ berichtet er am 7. Oktober bei einer Veranstaltung der Kolpingfamilie Niederwenigern um 19 Uhr im Pfarrheim.

Und so zeigt der Januar einen Winterspaziergang auf dem Leinpfad, der Februar bietet einen Blick auf den Älterken genannten Ort an der Eichholzstraße, der März zeigt die Deiler Mühle, der April die evangelische Kirche, der Mai das Gehöft Oberwienberg. „Vom Namen her lässt dieses Haus vermuten, dass hier einmal Wein angebaut wurde“, hat Reimertz dazu geschrieben und die Geschichte des Gebäudes erklärt. Im Juni sehen Kalenderbesitzer ein Haus, das als Altenteil zum Hof Genuit gehört. Der Juli präsentiert die Isenburg.

Das Hasenloch ist im August zu sehen

„An der wohl abgelegensten Stelle in Niederwenigern“ steht das Elternhaus der Frau von Georg Hedrich. „Hasenloch“ heißt es, steht an der Lange Straße und bereichert den August.

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„An dem Haus, das im September zu sehen ist, bin ich an der Essener Straße vorbeigekommen. Es hat mir mit seinem Türmchen sofort gefallen. Und es war umgeben von einer Blütenpracht“, sagt Hedrich. Letztere hat er auf dem Aquarell ebenfalls verewigt. Sieht er ein Gebäude oder eine Landschaft, dann nutzt er „sein modernes Skizzenbuch“ – den Fotoapparat, um festzuhalten, was er später malen will. Auf dem Oktober-Bild mit dem Mauritiusdom ist noch das inzwischen nicht mehr stehende Haus der Familie Eickhoff abgebildet. Die Brennerei Vogelsang erwartet die Betrachter dann im November. Im Dezember ist es die Villa Wolff an der Essener Straße 28.

Der Förderkreis wünscht sich neue Mitglieder

Gerne würden die Aktiven des Förderkreises auch die Bilder von Georg Hedrich in einer Ausstellung zeigen. „Bis jetzt ist es uns aber nicht gelungen, einen Raum dafür zu finden.“, bedauert Reimertz.

Wer den Kalender kaufen möchte, bekommt ihn hier: Alter Gasthof an der Essener Straße 39. Zunächst gibt es 250 Exemplare. „Wenn mehr gewünscht werden, können wir nachdrucken“, sagt Kühne, der bedauert, dass in der Corona-Zeit die Aktivenzahl im Förderkreis auf zehn gesunken ist. Über neue Mitmachende würde er sich deshalb freuen. Der Förderkreis trifft sich an jedem ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr im Alten Gasthof an der Essener Straße.

Hedrich schafft auch Collagen

Hedrich hat inzwischen über 1500 Aquarelle gezeichnet – und auch viele Collagen gestaltet wie jene, die sich mit dem Schicksal von Friedrich von Isenberg beschäftigt und im Haus Custodis zu sehen ist. „Ich habe auch eine gemacht zum Abschied von Mirco Quint.“

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In Hedrichs Brust schlagen „zwei Herzen“: 26 Jahre hat er in Niederwenigern am Pastoratsweg gewohnt, seit 26 Jahren lebt er nun aber an der Tippelstraße in Niederbonsfeld. Ein Kalender wird jedenfalls in Texas eine Wand zieren: „Er geht zu meinem Facebook-Freund Bob Roush“, erklärt Hedrich, dem die Atmosphäre seiner Bilder wichtig ist.