Hattingen. Viele Bürgerinnen und Bürger sind angesichts der steigenden Energiekosten in großer Sorge – auch in Hattingen. Wie sie reagieren, wie sie sparen.
Die Energiekosten steigen – und der Winter naht. Das heißt für viele Haushalte bundesweit: Sparen, sparen, sparen! Eine Umfrage in der Hattinger Innenstadt unter zeigt dabei deutlich: Viele Bürgerinnen und Bürger sind angesichts der steigenden Energiekosten in großer Sorge. Insbesondere diejenigen, die es sich mehr als einmal überlegen müssen, ob sie es sich finanziell überhaupt leisten können, die Heizung um ein paar Grad höher oder überhaupt noch andrehen zu können.
„Es macht einfach keinen Spaß mehr“
„Ich habe einen weiteren Job angenommen“, gesteht etwa Lisa Mielke angesichts erwarteter Preiserhöhungen. Aber nicht nur die Heizung wird bei ihr und ihrem Lebensgefährten in diesem Jahr wohl noch weniger angestellt als zuvor. „Die Spritpreise sind ja auch so hoch“, bemerkt die junge Hattingerin. Das Auto wird aktuell so wenig wie möglich genutzt, um Kosten einzusparen. „Es macht einfach keinen Spaß mehr.“
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So wie Lisa Mielke geht es vielen der Befragten. Um nicht von den Nachzahlungen überrascht zu werden, haben sie sich viele Taktiken überlegt, um Geld einzusparen. „Das fängt schon beim Duschen an“, erzählt Andreas M. Deutlich kürzer stehe er seit einiger Zeit unter der Dusche. „Und die Heizung bleibt auch erst mal aus und die Abschläge werde ich auch noch erhöhen“, sagt er. Sein Stromzulieferer biete dabei die Möglichkeit an, die Abschläge monatlich zu erhöhen.
Vorsichtiger bei allen Ausgaben
Andere Bürgerinnen und Bürger sparen an anderer Stelle. „Meine Geschwister haben Sparbücher angelegt, auf die sie monatlich Geld draufpacken“, erklärt etwa Mustafa Akcay. Er selbst sei finanziell gut aufgestellt, sei aber dennoch vorsichtiger bei allen Ausgaben. Nicht nur privat steht er den steigenden Energiekosten dabei skeptisch gegenüber. „Ich arbeite in einer Leasinggesellschaft, die E-Autos anbietet“, verrät er. Die steigenden Energiekosten sieht er daher eher skeptisch: „Die nachhaltigen Alternativen sind fast alle von Strom abhängig, das steht natürlich in einem Kontrast zu der aktuellen Situation.“
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Von der Energiekrise sind indes nicht alle der Befragten betroffen. „Wir leben weitestgehend autark“, betont beispielsweise Philipp Jahnke. Das Eigenheim des Heizungsbauers wird nämlich mit einer Scheit- und Pelletanlage sowie mit Photovoltaik bewirtschaftet. Durch seine Arbeit kennt Philipp Jahnke dennoch die Nöte vieler Mitmenschen, die die steigenden Energiekosten auslösen. „Die Leute haben einfach Angst, dass die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet ist“, sagt der Familienvater. Die Preissteigerungen seien bereits vor dem Krieg spürbar gewesen, aber natürlich nicht so massiv wie seit Beginn des Ukrainekrieges.
Auf energiesparende Alternativen umgestellt
Um sich möglichst gut auf erhöhte Energieabgaben vorzubereiten, behält Nadine Kessler ihre Kosten inzwischen peinlichst genau im Blick. „Ich habe mir einen Budgetplaner zugelegt, in dem ich seit drei Monaten einen Überblick über unsere Ausgaben festhalte“, sagt die junge Mutter. Aktuell reicht der Kamin im Wohnzimmer noch gut zum Erwärmen der Wohnung. „Aber mit zwei kleinen Kindern ist weniger Heizen langfristig keine Option. Wo es geht, haben wir aber auch auf energiesparende Alternativen umgestellt.“
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Und damit ist sie nicht alleine. Alle Befragten sparen, wo sie nur können, denn der Winter naht – und damit wahrscheinlich die nächste Energieverbrauchsnachzahlung.