Hattingen. An heißen Tagen lockt die Ruhr, viele suchen Abkühlung. Doch oft geht es nicht gut: Die DLRG in Hattingen hat bis zu 20 Einsätze an Wochenenden.

Die nächsten Hundstage stehen ins Haus, es soll wieder richtig heiß werden. Da kennen viele Menschen nur ein Ziel: Sie wollen zur Ruhr. Doch die DLRG mahnt zur Vorsicht und nennt besonders gefährliche Stellen.

Das Hattinger Wehr sollten Schwimmer auf jeden Fall meiden

Eigentlich sollten die Leute ohnehin nicht in der Ruhr schwimmen, sagt Niklas Loose von der DLRG Hattingen-Blankenstein. Die Helfer haben auf rund vier Kilometer vom Wehr in Richtung Alte Schleuse stets ein wachsames Auge. Wer es aber nun gar nicht lassen kann, der sollte dann auf jeden Fall die Nähe zum Hattinger Wehr meiden, betont der Sprecher der heimischen Lebensrettungsgesellschaft. Das Wasser werde gerade dort deutlich tiefer, was schon bedrohlich genug sein könne. Zudem herrschen hier verschiedene Strömungen und Wasserstrudel, die auch für geübte Schwimmer zum Problem werden können, warnt Loose.

Die idyllische Gegend lade gewiss dazu, sich gerade hier zu tummeln. Hinzu kommt, dass es auch für die Gäste des Campingplatzes nicht weit sei, so der Sprecher. Daher beobachten die DLRG-Kräfte sehr häufig, dass eine recht beachtliche Zahl an Menschen sich im Bereich des Wehrs aufhält. Doch manche würden nun mal ihre Fähigkeiten überschätzen, zumal Strömungen auch aufgrund ihrer Schnelligkeit richtig tückisch sein können.

Helfer haben spezielle Ausbildung absolviert

Nicht-Schwimmer, Kinder und Betrunkene sollten auf keinen Fall in der Ruhr baden, mahnt die DLRG.

Die Lebensrettungsgesellschaft sucht weiterhin freiwillige Helfer. Kontaktdaten sind über die Seiten hattingen-sued.dlrg.de und hattingen.dlrg.de zu finden.

Für die Einsätze an der Bootsrutsche leisten eigens ausgebildete Kräfte Hilfe. Rund 20 Frauen und Männer haben eine die Ausbildung zum Strömungsschwimmer absolviert.

Während die einen in der Ruhr ein kühles Bad nehmen, steigen andere in Kanus oder Kajaks, um über den Fluss zu schippern. Gleich neben der Bootsrutsche an der Hattinger Brücke haben mehrere Verleihstationen ihren Platz und erfreuen sich gerade in diesen Tagen einer starken Nachfrage.

Gernot Kubiak von der DLRG Hattingen: Manche Leute legen nicht einmal eine Schwimmweste an.
Gernot Kubiak von der DLRG Hattingen: Manche Leute legen nicht einmal eine Schwimmweste an. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Bis zu 20 Einsätze an der Bootsrutsche an einem Wochenende

Ein großer Teil der Freizeitsportler setzt dann zur Tour an und die erste Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten, nämlich die Bootsrutsche selbst. Auf einer Länge von 150 Metern geht’s bergab, dreieinhalb Meter beträgt der Höhenunterschied zwischen Start und Ziel. Das klingt alles verlockend und scheint auch Spaß zu machen, die Boote nehmen richtig Fahrt auf. Doch dann folgt die böse Überraschung. Kentern ist an der Tagesordnung. „Wir haben zwischen fünf und 20 Einsätze an den Wochenenden“, sagt Gernot Kubiak, Vorsitzender der DLRG Hattingen-Süd. Viele tragen weder einen Helm noch haben sie eine Schwimmweste angelegt, darunter oftmals auch kleine Kinder. Manche Leute seien ganz schön leichtsinnig oder würden schlichtweg zu wenig über die Gefahren nachdenken.

DLRG empfiehlt eine sichere Alternative

Dabei gebe es durchaus mit der Treidellösung eine sichere Alternative, erläutert Kubiak. Die Leute halten das Kanu an der Leine und gehen derweil den Fußweg neben der Bootsrutsche entlang. Anschließend können sie dann wieder ins Boot steigen. „Wir weisen häufig auf diese Möglichkeit hin“. Dafür entscheide sich inzwischen rund die Hälfte der Sportbegeisterten.

Der Schrecken, mit dem Boot zu kentern, sei bei den meisten Menschen sehr groß. Die Kleidung komplett durchnässt zu haben, „macht nun wahrlich auch keine Freude“. Zudem gehen auch immer Gegenstände oder Papiere verloren. Selbst wenn man sie rettet, werden sie meist stark in Mitleidenschaft gezogen.