Sprockhövel. Das Freibad in Sprockhövel war am bisher heißesten Tag des Jahres geschlossen. Ein Besuch an der Bleichwiese und die Meinungen der Badegäste.
Das Freibad an der Bleichwiese emotionalisiert Sprockhövel. Beispielsweise durch die aktuelle Schließung an Dienstagen, die in der vergangenen Woche ausgerechnet den bisher heißesten Tag des Jahres betroffen hat. Mehrere Leser meldeten sich in der Redaktion und kritisierten die Unflexibilität. Unterstützer des Bades und ein Politiker antworteten ebenso vehement und verteidigten diese Entscheidung, die vor allem im Personalmangel bei den Rettungsschwimmern und im Kassenhäuschen begründet ist.
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„Man kann darüber diskutieren, ob in Kenntnis der Wettervorhersage eine Anpassung der Dienstzeiten möglich gewesen wäre“, schreibt Alexander Karsten von den Grünen an die Redaktion. „Aber ja, wünschenswert wäre es gewesen.“ Doch er macht sogleich klar: „Es steht jedem frei, soweit man über einen Rettungsschwimmerschein verfügt, sich zu bewerben, um die Schließung zu verhindern. Es wird ja versucht, die Stellen seit Saisonbeginn zu besetzen.“
So sind die Reaktionen der Bad-Besucher
Die Redaktion hat sich deshalb einmal im Freibad umgehört, wie zufrieden die Besucher mit ihrem Bad sind – und ob sie sich auch engagieren würden.
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Eines wird sofort klar: Im Vergleich zu den Nachbarstädten gehört das Bad an der Bleichwiese zum klaren Favoriten in der Umgebung. „Natürlich war es nicht so schön, als wir hier vor verschlossenen Türen standen“, sagt Victoria Breithack. Die Hattingerin kommt in den Sommermonaten zweimal in der Woche nach Niedersprockhövel. „Wir sind dann nach Welper gefahren, aber das eigentlich eher ungern“, berichtet sie weiter.
Viele Hattinger kommen nach Sprockhövel
Einen Eindruck, den Fabian Wetter bestätigt: Der Hattinger, der ursprünglich aus Sprockhövel kommt, sagt, dass es in der Nachbarstadt unsauber sei. Heruntergekommene Ausstattung veranlasse viele Hattinger, den Weg nach Sprockhövel auf sich zu nehmen. „Mit dem Angebot hier sind wir sehr zufrieden“, so Wetter. Lediglich die Wartezeiten am Kiosk könne man noch etwas optimieren. „Klar war es zu der Stoßzeit, aber eine Stunde Wartezeit für eine Pommes ist nicht so schön.“
Infos und Fakten zum Freibad Sprockhövel
Aktuelle Öffnungszeiten: Montags sowie mittwochs bis sonntags von 9 bis 20 Uhr. Kassenschluss ist um 19 Uhr.
Eintrittspreise: Erwachsene zahlen für die Tageskarte vier Euro (ermäßigt drei Euro). Kinder und Jugendliche von fünf bis 17 Jahre 2,50 Euro; Schüler/Studenten ab 18 bis 26 Jahre 2,50 Euro; Familienkarte (für Lebensgemeinschaften mit Kind bis 13 Jahre) normal zehn Euro sowie ermäßigt sieben Euro.
Wer sich für den Erhalt des Freibades engagieren möchte, kann dies durch Unterstützung im Förderverein des Freibades tun. Durch Spenden und Mitgliedsbeiträge werden Modernisierungen, Anschaffungen von Spielgeräten oder Veranstaltungen realisiert. Infos: www.sprockhoevelschwimmt.de
Für Merle Battenberg und Simon Hermanns liegt das Freibad in unmittelbarer Nähe zu ihrem Wohnort. „Wir sind froh, dass es das Freibad hier in Sprockhövel noch gibt“, sagt Simon Hermanns. Für den Erhalt würden sich beide grundsätzlich engagieren, auch weil sie es bereits seit ihrer Kindheit kennen. Gerade die Sauberkeit sowie die weitläufige und gepflegte Anlage überzeugen. „Das Publikum hier ist einfach angenehm, mit vielen Familien“, so Merle Battenberg.
Kühltaschen, Schwimmreifen oder große Badetaschen
Mit Kühltaschen, Schwimmreifen oder großen Badetaschen bepackt, finden Groß und Klein während unseres Besuchs einen Platz auf der Bleichwiese. Gelobt werden von den Familien insbesondere die Größe des Kinderbereichs sowie die familienfreundliche Atmosphäre. „Wenn ich mir noch etwas wünschen könnte, dann wäre es vielleicht noch eine Schaukel oder ein Trampolin beim Spielplatz“, erzählt ein Familienvater aus Hattingen, der lieber anonym bleiben möchte. Für ihn und seine Familie war es der erste Besuch an der Bleichwiese – aber „definitiv nicht der letzte“.
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„Das Freibad ist ein Ort für alle Generationen“, fasst Stephanie Graf zusammen. Die Wahl-Wittenerin hat viele Jahre in Sprockhövel gelebt und besucht noch heute gerne das Bad. „Beruflich bedingt kann ich nicht mehr so häufig vorbeikommen, aber hier trifft man immer jemanden, den man kennt.“