Hattingen/Sprockhövel/Witten. Das ist besorgniserregend: Die Zahl der Verstorbenen durch Drogenmissbrauch ist in Hattingen, Sprockhövel und Witten im Jahr 2020 angestiegen.

Die Zahl der Drogentoten ist im Ennepe-Ruhr-Kreis angestiegen. Die Krankenkasse IKK Classic hat jetzt die aktuellsten Zahlen des Statistischen Landesamts ausgewertet. Denen zufolge sind 74 Menschen im Jahr 2020 durch Drogenmissbrauch gestorben – im Jahr zuvor waren es lediglich 59.

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64 Menschen sind durch den Konsum von Alkohol gestorben (2019: 56) und zehn Menschen durch illegale Drogen (2019: 3). Diese Entwicklung zeigt sich auch am Anteil der Todesfälle durch Drogenmissbrauch an allen Todesfällen im EN-Kreis – er stieg von 1,4 Prozent auf 1,7 Prozent an.

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Pandemie könnte Grund sein

„Ein Grund für diese Entwicklung war sicherlich auch die Corona-Pandemie“, so Michael Lobscheid von der Krankenkasse. „Viele suchtkranke Menschen sind durch die Pandemie in eine verstärkte Lebenskrise geraten, gewohnte Strukturen, persönliche Hilfsangebote und Ansprechpartner sind praktisch von einem Tag auf den anderen weggebrochen – mit entsprechenden Folgen.“

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Deshalb sei es wichtig, die Suchthilfe und die Prävention auf allen Ebenen weiter zu stärken, betont die IKK Classic in einer Pressemitteilung. Man müsse sie „auch bei der möglichen Coronawelle im Herbst aufrecht zu erhalten“.