Sprockhövel. Schwer getroffen ist das Haus in Haßlinghausen, in dem die Geldautomaten gesprengt wurden. Neben der Volksbank gibt es hier auch Mietwohnungen.

Zwei gewaltige Detonationen wecken in der Nacht zum Dienstag Anwohner in Haßlinghausen auf. Grund: Drei Männer haben um 1.36 Uhr den Geldautomaten der Volksbank gesprengt. Das Foyer und das gesamte Gebäude werden durch die Wucht stark beschädigt, die Wohnung darüber muss gesperrt und überprüft werden. Die Täter flüchten über die Autobahn. Die Höhe der Beute ist noch nicht bekannt.

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Nicht nur das Foyer, sondern das gesamte Gebäude in Haßlinghausen wurde schwer beschädigt.
Nicht nur das Foyer, sondern das gesamte Gebäude in Haßlinghausen wurde schwer beschädigt. © Hans-Georg Höffken

„Wie es jetzt weitergeht, wissen wir noch nicht. Aber an einen weiteren Betrieb an gleicher Stelle ist in den nächsten Monaten nicht zu denken“, sagt Thomas Schröter, Marketingleiter der Volksbank Bochum-Witten. „Für unsere Kunden gibt es noch unseren Geldautomaten, zum Beispiel bei Rewe Lenk oder die näheren Zweigstellen in Wetter-Wengern und mehrere in Witten.“

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Volksbank-Filiale befindet sich in einem Mietshaus

Anders als bei der Sprengung der Sparkassen-Automaten im Januar dieses Jahres in Haßlinghausen, handelt es sich in diesem Fall um ein Mietshaus, in dem die Volksbank-Filiale untergebracht ist. „Die direkt darüberliegende Wohnung wurde ebenfalls so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie gesperrt wurde, weil man zunächst die Statik überprüfen muss“, erklärt Polizeisprecherin Sonja Wever. Denn die Decke zur Wohnung ist stark beschädigt.

Die Täter flüchteten in einem schwarz-matten Fahrzeug – vermutlich ein Audi, so die Polizei – in Richtung der Autobahn 43, Anschlussstelle Sprockhövel. Die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen, in die auch ein Polizeihubschrauber eingebunden war, verliefen bisher ohne Erfolg, erklärt Wever.

„So ein brutales Vorgehen haben wir bisher noch nie erlebt“, bilanziert die Volksbank nach den Explosionen in ihrer Filiale.
„So ein brutales Vorgehen haben wir bisher noch nie erlebt“, bilanziert die Volksbank nach den Explosionen in ihrer Filiale. © Hans-Georg Höffken

„So ein brutales Vorgehen haben wir bisher noch nie erlebt“, sagt Thomas Schröter fassungslos. Das sei eine neue Dimension. „Denn wir stehen ständig mit der Polizei im Austausch und haben natürlich immer wieder neue Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Aber dass Festsprengstoff verwendet wird, ist eine weitere Stufe der Brutalität.“

Mitarbeiterinnen werden auf andere Standorte verteilt

Die Mitarbeiterinnen der Filiale werden nun auf andere Standorte verteilt. Die Kundenberatungen seien schon bisher verstärkt in Wengern durchgeführt worden, das bleibe auch so. „Das Wichtigste aber ist, dass niemand verletzt wurde.“

Zur Höhe der Beute können zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben gemacht werden. Vor Ort arbeitet die Spurensicherung, aus Hagen sind Experten der Kriminaltechnik gekommen, um den Tatort genau zu untersuchen. „Die Filiale hatte große Glasflächen, die Scheiben sind alle rausgeflogen“, schildert der Leiter der Feuerwehr, Christian Zittlau.

Um kurz nach halb zwei wurde die Feuerwehr Sprockhövel nach Haßlinghausen alarmiert.
Um kurz nach halb zwei wurde die Feuerwehr Sprockhövel nach Haßlinghausen alarmiert. © Hans-Georg Höffken

Für 20 seiner freiwilligen Feuerwehrleute ist um kurz nach halb zwei die Nacht zu Ende: Die Löschzüge Hiddinghausen und Haßlinghausen rücken direkt aus, sperren die Straße ab, verschaffen sich Klarheit über die Lage und sind bis nach acht am Dienstagmorgen im Einsatz. Das THW rückt mit acht Personen und drei Baufachberatern an. „Eine Bewohnerin der darüber liegenden Wohnungen ist vom Rettungsdienst vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht worden, verletzt war sie aber nicht“, schildert Zittlau die Lage.

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Über die Höhe des Sachschadens kann zurzeit niemand der Beteiligten Angaben machen. Klar sei, dass es bei der heftigen Zerstörung auf jeden Fall eine sehr hohe Summe sein wird.