Hattingen. Das Warten hatte ein Ende: Nach der langen Corona-Pause gab es in Hattingen endlich wieder die Autoparty. Der Bericht und die besten Bilder.
Party war angesagt am Wochenende – Autoparty. „Endlich wieder“, lautete der Tenor von Händlern und Gästen, die drei Jahre lang auf diese Großveranstaltung draußen an der Henrichshütte warten mussten. Entsprechend hervorragend war die Stimmung. Das Catering bot in diesem Jahr ein deutlich ausgeweitetes Sortiment, zum Beispiel den Autoparty-Burger, Eis oder Schmalzbrote, worauf Organisator Markus Lück besonders stolz war.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Die Hingucker schlechthin sind zwei Wagen, um die sich die Menschen in Scharen versammeln. Zum einen ein offener Porsche in blau-gelber Farbe mit der deutlichen Aufschrift „Polizei“. Ausgelegt für Geschwindigkeiten der höheren Kategorie, damit die Ordnungshüter auch Übeltäter mit starker PS-Zahl jagen können. Der Superflitzer – sicher nicht nur ein Traum für die Polizei.
Das Unikat von Arne Wübbenhorst lockt die Besucher
Aber auch das Unikat von Arne Wübbenhorst lockt die Besucher. Der Rollstuhlfahrer hat auf das Gelände sein „Oldsmobile“ schaffen lassen, das noch gar nicht zugelassen ist. Das kommt erst in den nächsten Tagen. In den 1990er-Jahren hat der 58-Jährige an der Ruhr-Uni in Bochum studiert und mit seinem besten Freund einen „Geheimbund“ geschlossen. Wenn wir es beruflich irgendwann geschafft haben, leisten wir uns einen Oldtimer, war die Abmachung.
Der Diplom-Ökonom und sein bester Freund haben es geschafft. Und so steht der Superwagen aus Amerika da und zieht alle Blicke auf sich. „Der Wagen hatte schon 1967 elektrische Fensterheber, Frontantrieb und verstellbare Ledersitze“, sagt der stolze Besitzer.
>>> Hier gibt es die besten Bilder der Autoparty 2022
Als sich die Freunde vor anderthalb Jahren zu einem Händler begeben, „ist das, was man jetzt Wagen nennen kann, eher ein Berg von losen Ersatzteilen“, schildert Wübbenhorst die erste Begegnung. Danach fängt die Arbeit erst richtig an. Aus allen Teilen der Welt müssen die Original-Ersatzteile herangeschafft werden. Mühsam, aber von Erfolg gekrönt.
385 PS hat der Wagen und er ist 220 km/h schnell
385 PS hat die Kutsche und ist 220 km/h schnell. „Aber bei einem Verbrauch von 15 bis 20 Litern pro 100 Kilometer bleibt das ein Sonntagsnachmittags-Spazierfahrzeug“, räumt der 58-Jährige ein. Speziell auf sein Handicap hat er sich den Wagen von der Hattinger Firma Scheffler Mobilität umbauen lassen. „Wir haben uns darauf spezialisiert, Autos für Menschen mit Behinderungen umzubauen“, berichtet Martin Scheffler.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
„Meistens sind sie querschnittsgelähmt und alle Funktionen wie Blinker setzen, Gas geben und bremsen werden mit der Hand gemacht“, schildert der Kfz-Meister. Ein Problem drückt ihn im Augenblick besonders: Er hat stapelweise Wünsche von Personen, die ein Auto umbauen lassen wollen, um selbstständig zu bleiben. „Aber wir kommen an keine Wagen.“
Ein buntes Bild bieten auch die kleinen Marktstände, an denen es Schals, Schmuck oder Holzarbeiten zu kaufen gibt. Für viel Kinderbelustigung ist ebenso gesorgt – sie können in ein paar gigantische „Schuhe“ hineinkriechen, um innen ausgelassen in der Hüpfburg herumzuspringen.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns
Auch der TÜV ist an Ort und Stelle und Diplom-Ingenieur Carsten Gerhardt führt immer wieder Gespräche mit Blick auf den verführerischen Polizei-Porsche. Fred Hermes von Honda ist heilfroh, „endlich wieder Atmosphäre schnuppern zu können und locker mit Besuchern zu plaudern.“ Ein Tag, den viele herbeigesehnt haben.