Hattingen. Nach zwei Coronajahren stehen die Brautpaare jetzt bei Standesamt und Gastronomen in Hattingen Schlange. Wo noch etwas geht und wo nicht mehr.

Alle guten Dinge sind drei. Für viele wird in diesem Jahr der Spruch wahr. Denn für etliche Paare ist es tatsächlich der dritte Anlauf, um sich endlich das Ja-Wort zu geben. Das heißt im Umkehrschluss auch: Um noch Termine in Landhäusern oder Restaurants für eine große Feier in diesem Sommer zu bekommen, wird es eng. Wo auch immer man nachfragt, heißt es zwar nicht: Nichts geht mehr. Aber zumindest fast nichts.

Eine Hochzeit werde normalerweise ein Jahr im Voraus gebucht, sagen die Gastronomen. Aber durch die beiden Coronajahre, in denen immer wieder alles abgesagt und ins nächste Jahr verschoben werden musste, sind vor allem die Wochenenden rappelvoll und ausgebucht.

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Drei große Veranstaltungsräume hat beispielsweise das Landhaus Grum. „Bei uns gibt es nur noch einige Lückentermine, die wir noch vergeben können“, erklärt Geschäftsführerin Sabrina Grum. Aber wer flexibel ist, kann möglicherweise seinen Spontan-Entschluss, zu einem Anlass doch groß zu feiern, in diesem Sommer noch umsetzen. „Einfach nachfragen“, sagen die Gastronomen übereinstimmend.

Sogar Termine für 2023 und 2024 sind schon gebucht

„In diesem Jahr werden tatsächlich von vielen die Feiern nachgeholt, die durch Corona nicht stattfinden konnten“, erklärt auch Beate Hänseler von der Gaststätte Zum Hackstück. Sogar Termine für 2023 und 2024 seien schon gebucht. „Aber mit etwas Glück kann man noch irgendeine Lücke für eine Feier ergattern.“

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Das sagt auch Friedrich Diergardt von Diergardts Kühler Grund. „Der Sommer ist voll ausgebucht, tatsächlich ist es für zwei Drittel jetzt der dritte Termin, weil die früheren immer wieder verschoben wurden.“ Bis zum Herbst sei es fast unmöglich, noch einen freien Termin zu ergattern. Einfach mal anrufen, ob man Glück hat, rät auch der Seniorchef.

Alle Locations sind nach wie vor nur eingeschränkt nutzbar

Klassiker bei den Trauorten seien immer wieder das Haus Kemnade und das Trauzimmer im Standesamt. „Alle Locations sind nach wie vor nur eingeschränkt nutzbar, so variiert auch die Personenzahl, die an der Trauung teilnehmen kann“, teilt die Stadt mit. Je nach Größe der Hochzeitsgesellschaft könne das natürlich ein wichtiger Faktor sein, für welche Location man sich am Ende entscheide. „Im Haus Kemnade können aktuell zehn Gäste an der Trauung teilnehmen, im Standesamt sechs.“

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Die Favoritentage variierten, da die meisten Brautpaare ihre eigenen persönlichen Daten haben. Beispielsweise der Tag des Kennenlernens oder der Jahrestag. Aber natürlich gebe es auch begehrte Termine. Zum Beispiel sei der Brückentag nach Fronleichnam am 17. Juni aktuell schon ausgelastet. Wie viele Paare in diesem Jahr noch heiraten werden, sei noch nicht zu sagen. „Bis jetzt haben rund 40 Trauungen stattgefunden. 2021 waren es insgesamt 186“, teilt die Stadt mit.

Bei Hochzeiten geht Qualität vor Quantität

In Hattingen kann montags bis freitags geheiratet werden. Hinzu kommt zusätzlich die Möglichkeit, jeden ersten Samstag im Monat zu den regulären Dienstzeiten die Trauung durchzuführen. Die Standesbeamten seien immer bemüht, diese möglichst persönlich und ansprechend zu gestalten. „Die Eheschließung wird nicht als reiner Verwaltungsakt gesehen, der schnell durchgeführt und auf die gesetzlich nur erforderlich Frage nach dem Ja beschränkt wird“, betont die Stadt.

Das bedeute in Vorbereitung und Durchführung auch Zeit, so dass die Anzahl der Trauungen an einem Tag immer entsprechend angepasst werden müsse. Qualität gehe vor Quantität.

Eine Übersicht der Kosten für die einzelnen Trauorte findet man auf der Homepage der Stadt Hattingen, wenn man das Stichwort Hochzeit eingibt. Diese variieren je nach Trauort, Zeit der Trauung sowie der personenstandsrechtlichen Anmeldegebühren im Vorfeld.