Hattingen. In Hattingen steht ab sofort ein Lastenrad für kostenlose Buchungen zur Verfügung. Was sich die Anbieter vom Einsatz des E-Bikes erhoffen.
In Großstädten gehört das Lastenfahrrad längst zum Stadtbild. In Hattingen muss Friederike, das grüne E-Bike, erst noch bekannt werden. Ab sofort kann man das Gefährt, nach vorheriger Anmeldung, beim Fahrradgeschäft von Andreas Hecken, Am Steinhagen 14, abholen und – möglichst unversehrt – wieder abstellen. Der Fahrradhändler ist allerdings ausschließlich Verleiher, den Kontakt muss man telefonisch mit der EN-Agentur aufnehmen oder sich für die gewünschte Zeit online einbuchen.
Wer Kunden mit Produkten beliefern möchte, größere Einkäufe nach Hause bringen oder Materialien bewegen muss, der kann das mühelos mit dem grünen Flitzer tun. Das alles auch noch kostenlos. „Und man kommt vor allem noch deutlich schneller ans Ziel als mit dem Auto“, betont Daniel Flasche von der AVU.
Das Land fördert das Projekt in Hattingen mit 40 Prozent
Das Unternehmen arbeitet schon länger auf eine saubere Umwelt hin und bietet grünen Strom an. Das ist ein weiterer Beitrag, denn mit finanzieller Hilfe der AVU konnte das Lastenfahrrad angeschafft werden.
Auch Nordrhein-Westfalen ist mit im Boot. „Die 7500 Euro teure Friederike hat eine 40-prozentige Förderung des Landes erhalten“, betont Kathrin Peters von der EN-Agentur. Für den auffälligen Flitzer eingesetzt hat sich außer der EN-Agentur auch die Wirtschaftsförderung der Stadt Hattingen.
Helme und Schlösser gibt es auch
Das gemeinsame Engagement soll die kommenden drei Monate den Hattinger Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Dabei ist es völlig egal, ob man das stabile grüne Rad für ein tolles Picknick-Wochenende ausleihen will oder Bretter für eine Kommode aus einem Möbelhaus bequem nach Hause transportieren möchte.
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Rentnerin oder Hausmann, Jung oder Alt – ab sofort steht Friederike jedem zur Verfügung. Andreas Hecken hat sich bereiterklärt, dem Rad in seinem Stützpunkt ein trockenes Dach über dem Lenker zu geben, das E-Bike zu verleihen und auch wieder entgegenzunehmen. Das alles ist Mehrarbeit für ihn, er verdient mit dem Service in den nächsten Monaten nicht einen Cent.
Ein Beitrag für die Umwelt
Doch mit den Wohltaten für die Hattinger ist es damit noch nicht vorbei. Die Firma Abus hat Helme in verschiedenen Größen und Schlösser zur Verfügung gestellt, die man beim Abholen ebenfalls kostenlos dazu bekommt.
Die Radkutsche Rapid hat 200 Kilo Grenzlast
Das Lastenfahrrad, das den Hattingern in den nächsten drei Monaten kostenlos zur Verfügung steht, ist das Modell „Radkutsche Rapid“. Die Grenzlast – also Fahrrad, Fahrer plus Ladung – beträgt 200 Kilogramm.
Man kann mit bis zu 25 km/h durch die Gegend flitzen. Die Reichweite, die abhängig von Last und Gelände ist, wird mit 100 Kilometern angegeben.
Einbuchen kann man sich beim Online-Buchungssystem des EN-Kreises. Im Suchfeld muss man nur Friederike eingeben.
Wer sich lieber telefonisch einen Termin holen möchte, kann das unter 02324/5648-0.
„Eine Buchung habe ich bereits“, freut sich der Fahrradhändler und hofft, dass das Lastenfahrrad auf großes Interesse stößt. Denn es ist absolut umweltfreundlich und mittlerweile gebe es auch genügend Ladesäulen, an denen man bei einer Pause Friederike anschließen kann, damit sie wieder genügend Energie für die Weiterfahrt hat.
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„Es ist ein Beitrag für unsere Umwelt“, sagt Martin Serres, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Wer das Rad ausleihen möchte, kann natürlich direkt vor dem Fahrradgeschäft erst einmal eine kleine Rundfahrt zur Eingewöhnung machen.
Außerdem gibt es für die, die sich noch nicht so richtig an ein E-Bike trauen, am Dienstag, 19. April, Am Steinhagen 14, eine Einführung und Schulung. Ab 10.30 Uhr ist auch der ADFC vor Ort und beantwortet Fragen.
Wer das Lastenfahrrad in den nächsten Wochen und Monaten ausprobieren möchte, sollte sich also schnell einen Termin besorgen. Ab Ende Juni wird Friederike dann in anderen Städten des EN-Kreises den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt und zur Verfügung stehen.