Hattingen. Die marode Tippelstraße zwischen Ruhr und Winzermark in Hattingen soll seit Jahren saniert werden. Nun gibt es einen Anlauf für das Jahr 2023.

Sie ist eine der schlimmsten Schlaglochpisten im Stadtgebiet: die Tippelstraße zwischen Ruhr und Winzermark. Seit Jahren klagen Anwohner und Pendler zwischen Hattingen und Essen über den maroden Zustand der Fahrbahn. Seit Jahren steht die Tippelstraße auf der Prioritätenliste. Und: Seit Jahren wird die Sanierung immer wieder verschoben.

Jetzt gibt es einen neuen Anlauf. Seit August 2020 befasst sich ein externes Planungsbüro mit der Vorbereitung der Baumaßnahme. Ein Entwurf liegt vor. „Gibt der Bauausschuss am 15. März grünes Licht für das Projekt, können wir die Ausführungsplanung beantragen und die Sanierung könnte 2023 beginnen“, sagt Baudezernent Jens Hendrix.

Tiefergreifende Erneuerung bis einschließlich der Tragschichten

Das Problem bei der Tippelstraße sind nicht nur die vielen Baumaßnahmen, die die Stadt als noch dringlicher vorgezogen hat. Das Problem ist auch die Straße selbst. Denn: Mit einer schlichten Erneuerung der Fahrbahndecke ist es nicht getan.

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„Da sich der vorhandene Straßenaufbau der Tippelstraße im Bereich zwischen Isenbergstraße und Tippelstraße 21 in einem mangelhaften Zustand befindet, muss weitestgehend eine tiefergreifende Erneuerung bis einschließlich der Tragschichten erfolgen“, erklärt Hendrix.

Maßnahmen an den Bestandsbäumen geplant

Die Sanierung der Tippelstraße ist mit Folgen für die Natur verbunden. „In einem mit Stützwänden abzufangenden Kurvenbereich ist bereits jetzt absehbar, dass der unmittelbar angrenzende Baumbestand von den erforderlichen Baumaßnahmen betroffen sein wird“, stellt die Bauverwaltung fest.

„Daher werden die Bäume im Konfliktbereich aufgemessen, um die Eingriffe abschätzen und etwaige Maßnahmen an den Bestandsbäumen festlegen zu können. Es wird angestrebt, dass bis zur Ausschusssitzung die Vermessungsergebnisse vorliegen und in der Sitzung bereits erste Aussagen getroffen werden.“

Hinzu komme, dass die ohnehin sehr schmale Straße aufgrund der Hanglage eine große Steigung sowie eine schlechte Fahrgeometrie aufweist. Im Zuge der Straßenerneuerung werde soweit möglich eine Verbesserung der Gesamtsituation angestrebt.

Stützwände zur Geländeabfangung

Während der Abschnitt zwischen Balkhauser Weg und Isenbergstraße tatsächlich nur mit einer neuen Deckschicht versehen werden soll, sind im Bereich der Serpentinen Maßnahmen vorgesehen, um die Standfestigkeit der Fahrbahn langfristig zu sichern.

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Hierfür ist auch ein größerer Eingriff ins angrenzende Gelände erforderlich, da Stützwände zur Geländeabfangung zu errichten sind. Darüber hinaus sind neue Schutzplankenanlagen erforderlich beziehungsweise die vorhandenen Anlagen zu erweitern.

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2015 hatte die CDU Alarm geschlagen. Der Ortsverein Niederbonsfeld schrieb der damaligen Bürgermeisterin Dagmar Goch einen Brandbrief. „Nach unseren Erfahrungen und aufgrund immer häufiger laut werdender Klagen und Beschwerden der Bürgerschaft ist das Befahren der Straße nicht nur unzumutbar, sondern auch gefährlich geworden“, hieß es darin. Weitere politische Vorstöße folgten ebenso wie Bürgerversammlungen. Dann gab es einen ersten Termin für die Sanierung: 2018. Bei der Ankündigung ist es geblieben.