Hattingen. Die Stadtbibliothek Hattingen wird Anlaufstelle für Samenkörner. Getauscht werden dort aber nicht nur die, sondern auch gärtnerisches Wissen.

Nachhaltig zu leben, kann so viel Spaß machen. Das möchte die Stadtbibliothek beweisen und baut gerade eine Saatgutbibliothek auf. Alle Bürger und Firmen sind aufgerufen und eingeladen, Saatgut zu spenden. Die Stadtbibliothek im Reschop Carré wird ab dem 2. April Anlauf- und Tauschstelle für Samenkörner, aus denen Obst, Gemüse, Kräuter oder Blumen werden.

„Das Prinzip ist ganz einfach. Man bringt Pflanzensamen in die Bibliothek, tauscht dort oder holt sich Samen ab. Daheim pflanzt man sie ein und nach erfolgreicher Ernte bringt man einen Teil der neuen Samen getrocknet zurück“, erklärt Projektleiterin Sabine Keßler. „Wer beim Gärtnern noch Hilfestellung braucht, bekommt sie garantiert bei uns“, sagt Anke Link, Leiterin der Stadtbibliothek.

Nachhaltigkeit in Hattingen vermitteln

Das Projekt soll nicht nur Spaß am Gärtnern vermitteln, sondern das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken. Denn der Erhalt der heimischen Arten und mehr Biodiversität sind das Ziel. Es soll weiterhin eine große Vielfalt geben und vor allem in Zukunft erhalten bleiben.

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„Werden Pflanzen über mehrere Generationen am selben Standort angebaut, passen sie sich dem Klima immer besser an, werden robuster und bringen mehr Ertrag“, betont Sabine Keßler.

Es werden Kontakte zu Fachleuten vermittelt

Ausgenommen vom Saatgut sind Kürbisgewächse wie Gurken, Zucchini, Melonen oder Speisekürbisse. Denn bei der Wiederverwendung entstehen oft giftige Bitterstoffe in den Früchten, die zu Herzrasen, Kopfschmerzen und Schlimmerem führen können. Beachten muss man, dass die zweijährigen Pflanzen erst im zweiten Jahr ihre Früchte ausbilden. Dazu gehören Möhren, Schwarzwurzeln, Sellerie und Zwiebeln.

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In der Bibliothek soll aber nicht nur Saatgut getauscht werden, sondern auch Wissen. „Wir wollen uns ganz breit aufstellen, unterschiedliche Medien und Vorträge anbieten, Veranstaltungen durchführen und die Fachkenntnis vieler Bürger nutzen“, betont Anke Link. Es werden Kontakte zu Fachleuten vermittelt, so soll eine richtige Bewegung entstehen.

Schulklassen, Kindergartengruppen und Vereine können mitmachen

Dabei ist es nicht wichtig, ob jemand Anfänger in Sachen Gärtnern ist oder bereits viele Erfahrungen gesammelt hat. Die Menschen sollen auch untereinander bekannt gemacht werden, so dass sie sich gegenseitig Tipps geben können. Schulklassen, Kindergartengruppen oder Vereine sind eingeladen, mitzumachen.

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„Schon seit einigen Jahren kümmert sich die Stadt um Blumenwiesen, die auf immer mehr Flächen entstehen. An der Bredenscheider Straße und in Welper sind schon solche Bereiche angelegt. Sie sind gut für die Insekten, aber auch ausgesprochen nützlich, wenn Sturzregen kommt“, erklärt Projektleiterin Sabine Keßler.