Sprockhövel. Die Trennung der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel und ihres Vorstandschefs Lindermann war ein Paukenschlag. So langsam werden Hintergründe klar.

Diese Nachricht hat auch die Sparkassen-Landschaft in der Umgebung – etwa in Hattingen und Witten – erstaunt: Die Sparkasse Schwelm-Sprockhövel und ihr Vorstandsvorsitzender Michael Lindermann (55) gehen getrennte Wege. Die Hintergründe werden jetzt klarer – zuvorderst: Die Trennung geschah nicht auf Betreiben des langjährigen Sparkassen-Chefs.

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Floskel vom „gegenseitigen Einvernehmen“ fehlt

Schon die gemeinsame Mitteilung und deren Formulierungen ließen vermuten, dass der Verwaltungsrat als Aufsichtsgremium sich von dem Schwelmer mit sofortiger Wirkung trennt. Dort war beispielsweise nicht die übliche Floskel vom „gegenseitigen Einvernehmen“ zu lesen. In den Zeilen fanden sich auch kein Bedauern über die Trennung oder gute Wünsche für die Zukunft. Nach Recherchen der Redaktion steht fest: Der Verwaltungsrat um den Vorsitzenden Hans-Werner Kick bewertet das Handeln des Sparkassen-Vorstands an mehreren Stellen so, dass er keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit sieht und Michael Lindermann am Montag mit sofortiger Wirkung seiner Aufgaben entbunden hat.

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Zu den exakten Hintergründen, die den Verwaltungsrat zu diesem radikal anmutenden Schritt bewogen haben, ist zu diesem Zeitpunkt noch nichts Konkretes bekannt. So viel steht allerdings fest: Bislang deutet sich an keiner Stelle ein finanzieller Schaden für die Sparkasse Schwelm-Sprockhövel oder für die beteiligten Kommunen an. Ebenso sind durch diese Entwicklung die Arbeitsplätze in dem frisch fusionierten Kreditinstitut des Ennepe-Ruhr-Kreises nicht in Gefahr. Und: Auch sämtliche Kundengelder sind sicher.

Bilanzsumme unter Lindermanns Regie gewachsen

Von der Bilanzsumme her hat die Sparkasse unter Lindermanns Vorstandsvorsitz die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld überholt. Seit seinem Start in Schwelm hat sich das Geschäftsvolumen von 574 Millionen Euro auf 919 Millionen Euro gesteigert. Nicht zuletzt ist Michael Lindermann auch Vater der Fusion mit der Sparkasse Sprockhövel, wodurch die Bilanzsumme nun bei etwa 1,5 Milliarden Euro liegt.

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Lindermann setzte sich im Jahr 2012 gegen mehr als 100 weitere Bewerbungen um den zweiten Vorstandsposten bei der Schwelmer Sparkasse durch. Er folgte auf Roland Zimmer, und von Beginn an war geplant, dass der Mühlheimer den Vorsitz übernehmen wird.

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