Hattingen. Sparkasse und Volksbank in Hattingen reagieren auf die nächtlichen Sprengungen von Geldautomaten. Wie die Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden.
Die Geldautomaten der Sparkasse Hattingen und der Volksbank Hattingen/Sprockhövel werden an den jetzigen Standorten in den Geschäftsfilialen und SB-Zentren bleiben. Überlegungen, die Geräte vor die Gebäude auszulagern, gibt es in beiden Kreditinstituten nicht.
Die Sparkasse Schwelm-Sprockhövel sieht genau darin eine Abwehrmaßnahme gegen die gerade rasant steigende Zahl nächtlicher Sprengungen. Vor einer Woche ist deren Filiale in Haßlinghausen bei einer Sprengung von zwei Geldautomaten stark beschädigt worden. Ähnliche Vorfälle hatte es jüngst auch bei Sparkassen im Hammertal und in Herzkamp gegeben.
SB-Center in Bredenscheid komplett geschlossen
„Wir sind ja auch betroffen gewesen und haben sofort Konsequenzen gezogen, die sich jetzt als völlig richtig erweisen“, sagt Udo Schnieders. Der Sprecher der Sparkasse Hattingen meint damit die Aufgabe des Standorts Bredenscheid.
Nach den Automaten-Sprengungen mit erheblichen Schäden in Hagen, Mönchengladbach und Krefeld hatte die Sparkasse Hattingen den Geldautomaten an der Bredenscheider Straße im März 2021 außer Betrieb genommen und kurz darauf das SB-Center komplett geschlossen.
Nächtliche Schließzeiten noch einmal ausgedehnt
Begründung: Der Geldautomat befinde sich in einem Gebäude aus dem Jahr 1899, die Bausubstanz würde einer Geldautomaten-Sprengung nicht standhalten. Und: Die Bredenscheider Straße führe direkt zur Autobahn und passt ins Fluchtschema der Täter.
Als letzte Verschärfung der Abwehrmaßnahmen hat die Sparkasse Hattingen die nächtlichen Schließzeiten ihrer Filialen und SB-Center noch einmal ausgedehnt. Statt von 23 bis 6 Uhr sind jetzt von 22 bis 7.30 Uhr alle Türen verschlossen.
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Darauf setzt auch die Volksbank Hattingen/Sprockhövel. „Unsere Geldautomaten sind schon seit Jahren nachts von 23 bis 6 Uhr nicht zugänglich“, sagt Vorstandschef Rudolf Hermanns. Zudem seien sie inzwischen stärker gepanzert und mit Farbpatronen versehen. Weitere Abwehrmaßnahmen seien in Absprache mit er Polizei erfolgt.
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Dabei will es die Volksbank zurzeit belassen. „Bisher hat es keinen einzigen Überfall auf unsere Geldautomaten gegeben“, sagt Hermanns. Die Geräte aus den Gebäuden abzuziehen, sei kein Thema. Vorstandskollege Michael Vogelsang hofft zudem, „dass die Polizei die Wildwest-Methoden bald in den Griff bekommt“. Die Ursprünge in den Niederlanden seien ja bekannt.