Hattingen. Die Vorbereitungen für eine Kinderfeuerwehr in Hattingen sind abgeschlossen. Jetzt gibt es nur noch eine Sache, die noch etwas Geduld fordert.

Jetzt ist Geduld oberste Tugend, bei der Feuerwehr und den Bürgern. Die Kinderfeuerwehr in Hattingen – ja, sie kommt. Aber Corona stellt alle noch mal auf die Geduldsprobe. Die Pläne liegen fertig in der Schublade, zurzeit ist aber noch ein bisschen Warten auf Pandemie-Entspannung angesagt.

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Im Sommer – wenn man sich hoffentlich problemlos treffen kann – soll es losgehen. Dann wird die erste Gruppe von sechs- bis zehnjährigen Kindern zusammengestellt, die vielleicht die Lebensretter von morgen sein werden.

Vorbereitungen laufen bei der Feuerwehr Hattingen seit 2019

„Die Vorbereitungen laufen seit 2019“, berichtet Jens Herkströter, Pressesprecher und Stadtjugend-Feuerwehrwart in Hattingen. Er kommt selbst aus der Jugendfeuerwehr, ist schon seit Jahrzehnten dabei und mit seiner ganzen Familie ehrenamtlich im Einsatz. „Wir stehen im Grunde in den Startlöchern, aber müssen die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie beobachten. Denn die Feuerwehr kann es sich nicht erlauben, nachlässig zu werden, so dass wegen Erkrankungen Einsatzkräfte fehlen.“ In dem Bereich sei besondere Vorsicht geboten. Er bittet deshalb darum, zurzeit von Anfragen abzusehen.

Viele Helfer wollen ehrenamtliche Arbeit stemmen

Die fleißigen Helfer, die in absehbarer Zeit die Kinderfeuerwehrgruppe in Hattingen betreuen, stehen schon in den Startlöchern. Es sind eine Handvoll Partnerinnen von freiwilligen Feuerwehrmännern, eine Erzieherin und ein Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die die zusätzliche ehrenamtliche Arbeit stemmen wollen.

„Grundlage für die neue Gruppe ist das NRW-Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG)“, erklärt Sprecher Jens Herkströter. Dieses Gesetz nimmt die Gemeinden in die Pflicht, für den Brandschutz zu sorgen. Heißt: Frühzeitig mit dem Heranführen des Nachwuchs an die Arbeit der Feuerwehr zu sorgen.

„Wir freuen uns besonders, dass es so eindeutige Unterstützung durch die politischen Parteien gibt“, sagt Herkströter. Es hat auch schon finanzielle Unterstützung durch gemeinnützige Organisationen gegeben. Das hat uns sehr geholfen.“ Zum Beispiel konnte die erste Ausstattung für die Kinder angeschafft werden. In dem Paket waren diverse „Feuerwehr-Zutaten“ wie kleine Spielzeug-Feuerwehrfiguren, Fahrzeuge, Motorsägen und Wachen.

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Aber auch Warnwesten für die späteren Feuerwehrkinder waren dabei, die sie bei Ausflügen tragen. „Das macht die Kinder stolz, sie sind auch besser zu erkennen.“

In der Jugendfeuerwehr kommen Zehn- bis 17-Jährige zusammen

Ein Ableger der Jugendfeuerwehr soll die Kinderfeuerwehr auf keinen Fall sein. In der Jugendfeuerwehr werden Zehn- bis 17-Jährige aufgenommen. „Man muss die Abteilungen tatsächlich intelligent organisieren und aufeinander abstimmen“, sagt der Stadtjugend-Feuerwehrwart. Denn vom sechsten bis zum 17. Lebensjahr ist es eine lange Zeit. Da muss es immer neue, interessante Aspekte geben.

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Bei den Kleinen soll Spiel und Spaß im Vordergrund stehen. Vorstellbar sind unterschiedliche Aktivitäten, die die Altersgruppe interessieren. Da soll es Ausflüge geben, aber auch Stunden, in denen Uniformen gebastelt oder Feuerwehrplätzchen gebacken werden. Aber natürlich wird auch schon den Kleinen Wissen über Brandschutz und Erste Hilfe vermittelt.

„Kinder sind von der Feuerwehr fasziniert, so wie Erwachsene auch“

Natürlich kommen die Kinderfeuerwehrleute auch immer mit den echten, großen roten Wagen in Kontakt. Es wird erklärt, was da alles drin ist und was man für einen Einsatz braucht. „Kinder sind immer von der Feuerwehr fasziniert, so wie Erwachsene auch“, weiß Jens Herkströter, dessen Kinder selbst in der Jugendfeuerwehr sind. „Und das tatsächlich freiwillig, sie haben richtig Spaß daran“, sagt er. „Da entstehen auch viele neue Freundschaften.“

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Die Gruppenstärke der ersten Kinderfeuerwehr-Gruppe soll um die 15 Personen betragen. Erfahrungen mit den ganz jungen Feuerwehrleuten haben schon die Nachbarstädte Sprockhövel, Gevelsberg und Ennepetal, so dass die Hattinger auch auf deren Erfahrung zurückgreifen können. Rechtzeitig bevor es losgeht, werden die Bürger informiert. Im Augenblick heißt es aber noch: Geduld haben und auf den Startschuss warten.