Hattingen. Corona, Jahrhundert-Hochwasser, Streit um alte Bäume und ein großer Geburtstag. Hattingen vereinte 2021 die ganze Bandbreite des Lebens in sich.

So, geschafft! 2021 ist vorbei. Wer dachte, es würde besser werden als das vorangegangene Jahr (ich zum Beispiel), sieht sich längst getäuscht. Corona hat den Alltag im Griff, Corona bestimmt nach wie vor auch das Leben in der Stadt. Ich finde aber, wir haben uns da tapfer geschlagen. Denn nachdem im ersten Pandemie-Jahr noch etwa 60 Menschen aus Hattingen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind, hat sich die Zahl seither stark verringert. Das beweist, wie wichtig das Impfen in dieser schwierigen Zeit ist – und nur so können wir alle dieses Monster besiegen!

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Großes Dankeschön an Rettungskräfte

Geschafft waren auch die Rettungskräfte, die am 15. Juli sowie in den darauffolgenden Tagen, Wochen­, ja, Monaten im Einsatz waren. Hochwasser, die Ruhr bei sieben Metern, Brücken, die von sonst harmlosen Bächlein einfach weggerissen werden, als seien sie aus Pappe, Häuser, die plötzlich Risse haben. Von so einer Natur­katastrophe sind wir bislang immer verschont geblieben, diesmal hat sie uns voll erwischt. Zum Glück waren hier keine Menschenleben in Gefahr, doch was eben diese Rettungskräfte auch in Hattingen geschafft haben, war übermenschlich – Danke dafür!

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Danke an alle medizinischen Kräfte, an die Helfer in der Pandemie, die vielen Ehrenamtlichen, die immer wieder positive Stimmung in ihren Vereinen und Verbänden verbreiten. Danke für die Geduld, die so viele aufbringen, weil sie ihr Vereinsleben immer wieder unterbrechen müssen. Danke für alle die, die durchhalten, obwohl sie ihren Job, ihr Hobby und ihre Leidenschaft gerade nicht ausfüllen können wie gewohnt. Wir halten zu Euch!

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Unverständnis bei der Gesamtschule

Selbstverständlich ist nicht alles glatt gelaufen. Hier möchte ich nur einen Punkt herausgreifen – den Kampf um den Erhalt der alten Bäume an der Horstschule in Welper. Losgelöst von den Bäumen sind für mich bis heute die Entscheidungen rund um die Gesamtschule nicht schlüssig erklärt worden. Denn warum wird ein Anbau geplant, bei dem jetzt schon klar ist, dass er in wenigen Jahren nicht ausreicht? Warum tauschen die Gesamtschule und das Gymnasium Holthausen nicht einfach? Klar, auch das ruft Protest hervor, ich erinnere nur an die Polemik, als die Wolfgang-Borchert-Realschule zur Gesamtschule wurde. Doch da müssen Entscheidungsträger – Politik und Verwaltung – auch mal etwas aushalten. Zum einen ist es für die meisten Kinder und Jugendlichen egal, ob sie mit dem Schulbus in den einen oder anderen Stadtteil fahren; ande­rerseits wären die, die jetzt darüber meckern würden, in einigen Jahren durch natürlichen Wechsel an den Schulen nicht mehr da. Natürlich­ müsste es hier wie da Sanierung und Umbau geben, auf lange Sicht würde sich dies aber rentieren – sowohl finanziell wie auch logistisch.

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Hattingen, du l(i)ebenswerter Fleck

Was bleibt, ist das Geburtstagskind: 625 Jahre alt wurde die Stadt Hattingen in diesem Jahr. Sicher ein Grund zum Feiern, doch große Feste waren in diesem Pandemie-Jahr nicht angesagt. Gute Wünsche sind aber erlaubt, hier sind meine: Hattingen, altes Haus, du Heimat mit Herz, du l(i)ebenswerter Fleck, bleib’ wie du bist, denn du bist gut so! Glückauf!