Hattingen. Seit einem Vierteljahrhundert unterstützt die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) Hilfesuchende in Hattingen und Sprockhövel.
Die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) in Hattingen feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: Seit mittlerweile einem Vierteljahrhundert unterstützt sie Menschen mit unterschiedlichsten Problemen dabei, sich in Selbsthilfegruppen zu treffen und auszutauschen.
60 aktive Selbsthilfegruppen in Hattingen und Sprockhövel
Historie der Selbsthilfe in Hattingen und Sprockhövel
Schon fünf Jahre vor der Gründung der Kontaktstelle gab es eine aktive Selbsthilfelandschaft in Hattingen und Sprockhövel.
Als Gründungsorganisation fungierte damals die Selbsthilfekonferenz, ein Zusammenschluss der damalig aktiven Gruppen. Hier krempelten viele Ehrenamtliche die Ärmel hoch und bildeten eine vielbeachtete und engagierte Gemeinschaft.
„In den vergangenen Jahren floss nicht nur eine Menge Wasser die Ruhr hinunter, sondern es beteiligten sich auch viele Menschen mit ihren unterschiedlichsten Themen und beruflichen Hintergründen in der thematisch breit aufgestellten Selbsthilfelandschaft“, blickt Michael Klüter, Leiter der KISS, zurück. Dabei hat nicht nur die Zahl der Selbsthilfegruppen in den vergangenen 25 Jahren zugenommen – mittlerweile arbeitet die Beratungsstelle mit 60 aktive Selbsthilfegruppen zusammen.
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Auch die Themen haben sich verändert und weiterentwickelt. „Es gab in der Selbsthilfe schon immer die Klassiker, somatische und psychische Erkrankungen. In den letzten Jahren sind neue Themen dazu gekommen, wie z.B. Hochsensibilität“, berichtet die KISS-Mitarbeiterin Birgit Pelke. Vor allem der gesamte Bereich psychische Gesundheit ist heute um ein Vielfaches mehr vertreten als noch vor zehn Jahren: „Depressionen, Suchtgruppen, Angst/Panik“, zählt sie auf. „Psychosen gibt es bei uns noch nicht als Gruppe, aber grundsätzlich ist es ein Thema in der Selbsthilfe.“
Viele Selbsthilfegruppen haben trotz Corona-Pandemie überlebt
Dabei stellt die Coronapandemie in der Selbsthilfe eine Zäsur dar – zum Teil, weil es unter den Selbsthilfegruppen auch solche gibt, deren Mitglieder zu den vulnerablen Gruppen gehören und somit besonders vorsichtig in Sachen Kontaktbeschränkungen sein müssen. Aber auch aufgrund der grundsätzlich mit der Pandemie einhergehenden Beschränkungen, etwa was Raumgrößen oder Aerosole angeht.
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Doch es gibt auch positive Signale: „Viele Gruppen haben diese lange Zeit überlebt und wollten sich, sobald es wieder ein Raumangebot gibt, treffen“, berichtet Pelke weiter. „Die KISS hat alternativ angeboten, auf Videokonferenzen auszuweichen.“ Und auch während der Lockdowns wurden bei der KISS Interessenlisten geführt und während der Öffnung abgearbeitet. „Der Bedarf in unserer Region ist weiterhin spürbar und somit ungebrochen“, betont Birgit Pelke.
Keine offizielle Jubiläumsfeier
Die Pandemie ist natürlich auch der Grund, weshalb die KISS keine offizielle Jubiläumsfeier ausrichten kann. „Allerdings wollten wir dieses freudige Ereignis nicht völlig unbeachtet vorbeiziehen lassen und haben uns daher entschieden, mittels anderer Wege auf die vergangene Zeit aufmerksam zu machen“, berichtet KISS-Leiter Michael Klüter weiter.
Auf der Homepage der Diakonie Mark-Ruhr hat die KISS eine Chronologie aus Zeitungsartikeln und Publikationen der vergangenen Jahre zusammengestellt. Hier kann man auf manches Vergangene zurückblicken aber auch Gebliebenes finden. „Das Team der Kontakt- und Informationsstelle hat viel Freude daran, in Erinnerungen zu schwelgen. Dazu möchten wir Sie gerne einladen. Besuchen Sie unsere Internetseite und schwelgen Sie mit“, lädt Michael Klüter ein.
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