Hattingen. Die Krankenhäuser in Hattingen verzeichnen hohe Impfquoten. Mit Personalverlusten wegen der Impfpflicht im Gesundheitssektor rechnen sie nicht.
Am heutigen Freitag (10. Dezember) wurde die Impfpflicht für Angestellte in medizinischen Einrichtungen beschlossen, in Kraft treten wird sie voraussichtlich im Frühjahr. Schon im Vorhinein wurde vielerorts Alarm geschlagen, dass dies den ohnehin bestehenden Personalmangel im Pflegebereich verschärfen wird. Die Krankenhäuser in Hattingen blicken dem allerdings gelassen entgegen.
Krankenhäuser in Hattingen rechnen nicht mit Personalverlusten
„Da wir eine sehr hohe Impfquote haben und eine Impflicht zudem alle patientennahen Berufe betreffen wird, in denen sich eine Pflegekraft orientieren kann, rechnen wir nicht mit vermehrten Abgängen“, erläutert Felicitas van Staden aus dem Pflegemanagement der Augusta-Kliniken, zu denen auch das Evangelische Krankenhaus in Hattingen gehört. Hier sind über alle Standorte und Berufsgruppen hinweg 95 Prozent der Mitarbeiter geimpft – mit steigender Tendenz.
Ähnlich sieht es in der Klinik Blankenstein aus. Auch hier gibt es eine Impfquote von in Teilbereichen sogar 100 Prozent. „Mitarbeitende scheiden in der Regel nur altersbedingt aus. Mit vermehrten Abgängen rechnen wir auch in Zukunft nicht, auch nicht im Rahmen einer Impfpflicht“, erläutert Unternehmenssprecher Dr. Jürgen Frech.
Ausbildung und Hilfsstellen entspannen die Lage in den Krankenhäusern
Und auch die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel, zu denen das St. Elisabeth Krankenhaus in Niederwenigern gehört, blicken auf eine Impfquote von 90 Prozent, nur acht Prozent des Pflegepersonals ist hier nicht geimpft. „Ein Trend, der sich auch in unseren Häusern abzeichnet: Es ist schwerer geworden, Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzten“, berichtet Unternehmenssprecherin Sandra Flügen. Daher sorgt man für qualifizierten Nachwuchs: Gerade erst haben 20 angehende Pflegefachkräfte ihre Ausbildung auf den Stationen begonnen.
„Es besteht seit Jahren ein Fachkräftemangel in der Pflege, der durch die Pandemie-Situation verschärft worden ist“, bestätigt auch Felicitas van Staden (Augusta-Kliniken). „Wir konnten jedoch einen Anstieg an Bewerbungen für Nebentätigkeiten in der Pflege verzeichnen, wie etwa Servicekräfte- oder Pflegehelfer-Stellen. Durch diese unterstützenden Berufe können die Pflegefachkräfte entlastet werden, was für Entspannung in den Teams sorgt.“ Die Aussicht auf eine sichere Stelle habe viele Menschen aus pflegefremden Berufen, wie der Gastronomie auf den Bereich aufmerksam gemacht, sodass diese Stellen besser besetzt werden konnten.
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