Hattingen. Der Investor will das alte O&K-Gelände in Hattingen mit bezahlbarem Wohnen entwickeln. Schwerindustrie schließt er aus. Was Politik dazu sagt.

Bleibt das ehemalige O&K-Gelände an der Nierenhofer Straße ein reines Gewerbegebiet oder entsteht dort ein urbanes Wohnquartier? So unversöhnlich sich die politischen Meinungen bisher gegenüberstanden, so geräuschlos machen sich Rat und Verwaltung nun offenbar auf einen gemeinsamen Weg mit dem Investor.

„Hattingen ist kein Standort für Industrieunternehmen. Hattingen ist ein ausgezeichneter Wohn­standort.“ Kim Andersson, Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Immowerk und der eigens gegründeten LQG Hattingen Immobilien GmbH, fand im Stadtentwicklungsausschuss klare Worte für das, was er auf der zehn Hektar großen Industriebrache vor den Toren der Innenstadt vorhat. „Schwerindustrie schließen wir an dem Standort aus. Und damit natürlich auch Schwerlastverkehr.“

SPD gibt strikte Festlegung auf

Welche Art von Gewerbe am Ende im südlichen Teil des Areals angesiedelt wird, ist die eine strittige Frage. Welche Art von Wohnen kommt, wenn es denn ein urbanes Wohnquartier wird, die andere.

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„Luxusvillen und andere hochpreisige Wohnformen wird es mit uns auf keinen Fall geben“, rammte Manfred Lehmann (SPD) schon einmal eine Leitplanke in den Boden. Kim Andersson wird registriert haben, dass die Sozialdemokraten damit ihre strikte Festlegung auf ein reines Gewerbegebiet aufgeben.

Zweiter Workshop im Januar

Und er kommt der SPD entgegen. Von Sozialwohnungen, wie von der SPD gefordert, spricht der Investor zwar nicht. Wohl aber von bezahlbarem Wohnraum. Und davon, dass Corona beim Thema „Arbeiten und Wohnen“ viel verändert habe. „Da rückt einiges zusammen“, sagt Kim Andersson. Und: „Auch Wohnungen bringen Steuern in die Stadt.“

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Am Ende wollen sich alle Ratsfraktionen zusammen mit Immowerk auf den Weg machen, die beste Lösung zu finden. „Auch Pflegedienste und Hotels bringen Arbeitsplätze“, sagt Stefan Bahr (CDU). „Wir müssen die Transformation von Wohnen und Arbeiten neu denken“, meint Gilbert Gratzel (FDP).

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In einem zweiten Workshop im Januar sollen die ersten Überlegungen für die Entwicklung des ehemaligen O&K-Geländes nun konkretisiert werden.