Hattingen. Nikolaus Groß’ Seligsprechung ist 20 Jahre her. Der Bischof feiert daher eine Messe in Hattingen. Das Nikolaus-Groß-Haus öffnet mit Neuigkeiten.

Es ist Nikolaus Groß, der Bischof Franz-Josef Overbeck immer wieder nach Hattingen-Niederwenigern bringt – so auch am Samstag, 2. Oktober. Dann zelebriert er die Festmesse in St. Mauritius zum 20. Jahrestag der Seligsprechung des katholischen Arbeiterführers und Widerstandskämpfers. Parallel öffnet das Nikolaus-Groß-Haus nach langer Corona-Pause wieder regelmäßig.

Weil sich Nikolaus Groß den Nationsozialisten widersetzte, richteten sie ihn hin. Thomas Groß sieht die Lebensgeschichte seines Großvaters als Auftrag für heute. Er nimmt an der Messe um 17.30 Uhr teil, die die Essener Domsingknaben musikalisch gestalten.

20 Jahre Seligsprechung Nikolaus Groß: Ruhrbischof zelebriert Messe in Hattingen

Der 1898 geborene Nikolas Groß ist der einzige Selige des Bistums Essen. Sein Vermächtnis des starken und unerschütterlichen Glaubens, der Standhaftigkeit gegen Hass, Gewalt, Unterdrückung und Mord und die Wahrhaftigkeit in Wort und Schrift seien „nach wie vor Auftrag in unserer heutigen Zeit“, sagt Thomas Groß (62).

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Das Nikolaus-Groß-Haus, um das sich der Verein Nikolaus-Groß-Niederwenigern kümmert, ist das Geburtshaus des Bergmanns, Gewerkschaftssekretärs und Chefredakteurs der Westdeutschen Arbeiterzeitung. Es wird am 2. Oktober nach dem Gottesdienst öffnen. Danach ist ein Besuch an jedem dritten Sonntag im Monat von 11 bis 13 Uhr der Besuch möglich.

Nikolaus-Groß-Haus wartet mit neuen Ausstellungsstücken auf

„In der Corona-Zeit hat die Homepage auf die Existenz des Hauses hingewiesen und neugierig gemacht“, sagt Michael Kriwet vom Verein. Die Gestaltung sei gut angekommen. Ausruhen wolle sich der Verein darauf nicht: „Unser Credo ist nicht Stillstand, sondern Aufbau, die stetige Erweiterung“, erklärt er. Denn: „Erinnerung ist kein Stillstand.“

Und so gibt es denn auch zwei Neuigkeiten: Gezeigt werden künftig in der Ausstellung zusätzlich zwei Kelche des katholischen Priesters Otto Müller, der wie sein Freund Groß als Mitglied des „Kölner Kreises“ an der Planung für ein Deutschland nach Hitler beteiligt war. „Die Kelche hat Familie Groß uns überlassen. Einer ist der Weihekelch Müllers, der andere sein Jubiläumskelch zu 25 Jahre Priesterweihe, überreicht von der KAB“, so Kriwet.

Reservierung für den Gottesdienst

Dazu bereichert ein Ring die Ausstellung: Er ist gefertigt aus den Eheringen von Elisabeth und Nikolaus Groß. „Früher war es üblich, im Todesfall aus zwei Ringen einen Ring zu machen, der dann weitergetragen wurde“, so Kriwet.

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Reservierung für den Gottesdienstbesuch: 02324/591926, montags bis freitags 10 bis 12 Uhr. Führungen durch das Nikolaus-Groß-Haus können auch per E-Mail an info@nikolaus-gross.org vereinbart werden.