Hattingen. Die Ratsparteien in Hattingen fordern eindringlich, dass sich die Situation im Bürgerbüro verbessert. Bürger warten monatelang auf einen Termin.

Die langen Wartezeiten auf einen Termin im Bürgerbüro der Stadt Hattingen werden heftig diskutiert. Ordnungsdezernentin Christiane Freynik präsentiert jetzt einige Lösungen für schnelleren Bürgerservice, doch die Parteien im Rat pochen einhellig auf weitgehendere Verbesserungen.

Gut drei Monate müssen die Hattingerinnen und Hattinger mittlerweile auf einen Termin im Bürgerbüro warten – sowohl um Dokumente wie den Personalausweis zu beantragen, als auch um sie abzuholen. Und das sind keine Extremfälle, sondern die Regel. Wer indes ohne Termin zu den Öffnungszeiten kommt, muss damit rechnen, lange vor der Tür zu warten.

Türposten, Termine und ein weiterer Schalter

Um dies zu beheben, wurde mittlerweile ein Türposten eingerichtet, der die Wartenden anspricht. Das Ziel: Wer nur etwas abholen will, soll nicht lange in der Schlange stehen müssen. So hat es Christiane Freynik jetzt bei einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses dargelegt.

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Als weitere Maßnahmen schweben ihr vor, einen weiteren Raum mit einem weiteren Schalter einzurichten sowie den Betrieb gänzlich auf Terminvergabe umzustellen. Diese Termine sollen dann online oder telefonisch gebucht werden. Die Logik dahinter: Fällt die offene Sprechstunde weg, sind mehr geplante Termine möglich.

Grüne und FDP wollen Abholstation mit PIN und Fingerabdruck

Zufrieden mit den Ausführungen Freyniks sind die Ratsvertreter allerdings nicht. Grüne und FDP fordern gemeinschaftlich eine Abholstation, unabhängig von den Öffnungszeiten des Büros. Bürger könnten sich hier mit Fingerabdruck oder PIN ihre Dokumente abholen – in Langenhagen und Delmenhorst werden solche Stationen bereits betrieben. Freynik signalisierte bereits, sich eine solche Einrichtung am neuen Standort an der Nierenhofer Straße vorstellen zu können.

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Von Seiten der CDU kamen zudem Einwände, dass das Terminbuchungsportal fehleranfällig sei und es nicht genug Termine im Nachmittagsbereich oder am frühen Morgen gebe – was sowohl für Berufstätige, noch mehr aber für Schülerinnen und Schüler ein Problem darstellt. Auch dass eine Familie nicht einen gemeinsamen Termin buchen kann, sondern dies maximal für zwei Personen möglich sind, ist für die Partei ein Ärgernis.

Der SPD fehlte in Freyniks Ausführungen zudem eine klare Zielvorgabe, bis wann welche Wartezeitverkürzungen erreicht werden sollen. Dazu wird sich die Verwaltung in der nächsten Ratssitzung am 7. Oktober äußern müssen.

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